Zwischenbilanz: Erwärmende Magie bei Special Olympics
Die emotionale Eröffnungsfeier im Berlin Olympiastadion hat als Türöffner die freudige Atmosphäre der ersten Hälfte der Special Olympics World Games getragen. «Es läuft alles sehr gut», sagte Carsten Kranz, der als Chief Operating Officer für die Durchführung der Weltspiele der geistig und mehrfach Beeinträchtigten verantwortlich ist, «unser Konzept geht tatsächlich auf. Bis zu 80.000 Karten werden bis zum Ende der Spiele verkauft werden. «Die Leute kaufen mehr Tickets als wir erwartet haben», sagte Kranz. Dabei können einige Veranstaltungen auch kostenlos besucht werden.
Mit ausschlaggebend ist dabei das Sportstättenkonzept mit recht kurzen Wegen zwischen den einzelnen Sportarten vor allem im Olympiapark und in der Messe Berlin. «Wir freuen uns, dass die Umsetzung von und die Zusammenarbeit mit den Betreibern so gut funktioniert», sagte Kranz, der die größte organisatorische Panne bei der Vorbereitung auf die Spiele nicht verschweigen wollte. So hatte ein Truck die bestellten rasenschonenden Druckplatten am Olympiastadion angeliefert, war dabei aber an der Sportstätte der Olympischen Spiele von 1972 in München gelandet.
Angesichts der positiven Grundstimmung in der ersten Hälfte der Spiele hoffen Verantwortliche und Athleten auf eine ebenso gut verlaufende zweite Halbzeit. Vor allem die Athleten tragen vor, bei und nach den Wettkämpfen zu dieser besonderen Atmosphäre bei. So darf ein gemeinsames Foto der teilnehmenden Athleten, die sich zumeist untergehakt haben, nach dem Wettkampf nicht fehlen. Diese Herzlichkeit der Athleten untereinander geht auf die Zuschauer über, die die Aktiven kontinuierlich anfeuern und lauten Beifall spenden. Zum Teil - wie beim Kraftdreikampf - entwickelt sich im Zusammenspiel zwischen Athleten und Besuchern sogar richtige Partystimmung. «Seht euch diese Magie an. Da wird einem richtig warm ums Herz», sagte der ehemalige Radsportler Reynaldo Montoya.
Als einen Grund für diese erwärmende Magie sehen die Sportler die Einbindung in die Vorbereitung und bei der Durchführung der Spiele an. «Das hat sich super entwickelt», sagte Joannah Faust, die für Athleten-Einbindung im SOD zuständig ist. Ein wenig überschattet wurde die erste Halbzeit von der Suspendierung eines Trainers, gegen den wegen Missbrauchsvorwürfen prozessiert wird. Der guten Stimmung bei den Wettkämpfen tat das aber keinen Abbruch.
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