Zukunft von Reinhardsbrunn: Land startet Ideensammlung
Die Landesregierung sucht innovative Ideen zur künftigen Nutzung von Schloss und Park Reinhardsbrunn bei Friedrichroda im Thüringer Wald. Von Freitag an können alle daran interessierten Menschen in Thüringen Vorschläge einreichen, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Dies sei der erste Schritt in einem mehrstufigen Verfahren, in dem ein passender Nutzer für den Denkmalkomplex gefunden werden solle. Das stark sanierungsbedürftige Schloss gehört seit der Enteignung des vorherigen Besitzers 2021 dem Land. Seit 2021 laufen dort Bauarbeiten zur Erhaltung des Denkmals.
An der Ideensammlung beteiligen können sich neben Einzelpersonen unter anderem auch Vereine, Verbände und Unternehmen. Bis zum 6. Oktober können sie ihre Beiträge persönlich, per Post oder online bei der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) einreichen. Eine Fachjury soll die Vorschläge bewerten, die besten Nutzungsideen sollen anschließend vertiefend weiter bearbeitet werden. Ein erster Entwurf eines Nutzungskonzepts soll Anfang 2024 stehen. Bis Ende 2024 soll es fertiggestellt werden.
Das in seiner heutigen Form zwischen 1827 und 1835 erbaute Schloss, in der DDR als Hotel der gehobenen Klasse genutzt, war im Juli 2018 mit Beschluss des Landesverwaltungsamtes enteignet worden, um es vor dem Verfall zu retten. Die frühere Besitzerfirma hatte jahrelang nichts an dem Ensemble gemacht. Nach einem zähen Rechtsstreit ebnete das Landgericht Meiningen Anfang 2021 den Weg zu deren Enteignung. Das Enteignungsverfahren gilt als Präzedenzfall im Denkmalschutz in Deutschland.
Das Land hat nach Angaben der Staatskanzlei 2021 und 2022 insgesamt rund 2 Millionen Euro in den Erhalt des Denkmals investiert. In diesem Jahr stehen dafür etwa 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Unter anderem sei die Instandsetzung der Parkmauern eingeleitet und die Planung für die Sanierung des Mühlteichs in Auftrag gegeben worden.
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