Zu harmlos, zu ängstlich: Pleiten für Dresden und Halle
Halle als Kaninchen: Der gute Saison-Start gleitet dem Halleschen FC ein wenig aus den Händen. War die Niederlage im DFB-Pokal nach dem Auftaktsieg in der 3. Liga noch unglücklich, so gab es nach dem 0:4 beim FC Ingolstadt keine zwei Meinungen. «Das war teilweise wie das Kaninchen vor der Schlange. Wir haben nur darauf gewartet, dass sie uns noch einen einschenken. Das war sehr, sehr unbefriedigend», sagte Kapitän Jonas Nietfeld bei «Magentasport». Schon am Dienstag kann der HFC die Trendwende schaffen, Ex-Trainer Torsten Ziegner kommt mit dem MSV Duisburg.
Die Pleite in Ingolstadt durch Tore von Julian Kügel, Marcel Costly (2) und Jannik Mause muss schnell aus den Köpfen. Insbesondere die zweite Halbzeit. Zuvor hielt der HFC beim favorisierten FCI gut mit, hatte nach dem Rückstand noch vor der Pause die Chance auf den Ausgleich. Der Schuss vom starken Tunay Deniz klatschte nach einer guten halben Stunde jedoch an den Pfosten. Und Andor Bolyki platzierte seinen Kopfball zu zentral und damit zu harmlos.
Dynamo als Inkonstante: Die fehlende Konstanz galt in der vergangenen Saison als ein zentrales Problem beim verpassten Wiederaufstieg von Dynamo Dresden. Eine Spielzeit weiter steht Dynamo nach zwei Spieltagen mit einem Sieg und einer Niederlage da. Dabei war das 0:1 beim SV Sandhausen durchaus vermeidbar. Die Gastgeber kamen nur einmal halbwegs vor das Tor und Abu-Bekir El-Zein durfte ungehindert von der Strafraumgrenze aus schießen. Eine Chance, ein Tor - so spielt ein Aufsteiger.
So spielte aber Dynamo nicht. «Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, haben genau einmal nicht aufgepasst. Das hat Sandhausen dann abgezockt gemacht», sagte Niklas Hauptmann. Dynamo kontrollierte das Spiel, hatte beim Ballbesitz eine überwältigende Mehrheit. Doch im letzten Drittel fehlten der Zug und die Überraschungsmomente. «Wir waren nicht zwingend genug nach vorn, hatten zu wenig Torraum-Szenen, zu wenig klare Chancen», befand Hauptmann.
Das Auftaktprogramm von Dynamo ist durchaus anspruchsvoll. Bielefeld, Sandhausen und am Dienstag Mannheim als die ersten drei Gegner waren sicherlich nicht der Traum von Trainer Markus Anfang. Andererseits kann die Mannschaft gegen vermeintlich große Konkurrenten um den Aufstieg direkt ein Zeichen setzen. Das misslang in Sandhausen. «Sie haben wenig für das Spiel getan, machen aber am Ende des Tages das Tor», bilanzierte Hauptmann.
Aue bleibt ungeschlagen: Der FC Erzgebirge Aue setzte sich mit vier Zählern als Tabellen-Fünfter in der Spitzengruppe fest. Im ersten Auswärtsspiel der Saison kamen die Sachsen am Sonntagabend bei Rot-Weiss Essen zu einem 1:1 (1:1). Vor 15 117 Zuschauer brachte Sean-Andreas Seitz (18. Minute) Aue in Führung, ehe Essen durch Torben Müsel (29.) ausglich. Aue setzte sich mit vier Zählern als Tabellen-Fünfter in der Spitzengruppe fest. «Ein bisschen gemischte Gefühle, ein Punkt in Essen ist okay», sagte Sijaric und fügte an: «Manchmal haben wir es uns zu schwer gemacht. Wir müssen uns an vielen Stellen noch verbessern.»
Aues Trainer Pavel Dotchev nahm nach dem glücklichen 1:0-Auftakt gegen Ingolstadt keine Änderung vor. Aue startete gegen den noch punktlosen Essener furios: Nach einem genialen Steilpass von Omar Sarif Sijaric schob Seitz (18.) aus elf Metern zur Führung ein. Doch Essen spielte unbeeindruckt weiter, belohnte sich mit einem herrlichen Drehschuss von Müsel (29.) mit dem Ausgleich. Nach dem Wechsel spielte beide Teams ansehnlichen Fußball, doch meistens war an der Strafraumgrenze Schluss mit der Genauigkeit. In der Schlussphase verhinderte Ron Berlinski die Essener Führung, als er vor Aues Keeper Martin Männel den fulminanten Schuss seines eigenen Mitspielers blockte.
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