Zensus 2022: Thüringer sind ziemlich auskunftsfreudig
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Zensus 2022: Thüringer sind ziemlich auskunftsfreudig

12.11.2022

Die Daten für den Zensus 2022 sind nach Einschätzung der Thüringer Statistiker im Freistaat bislang unerwartet reibungslos erhoben worden. «Es lief deutlich besser als erwartet oder befürchtet», sagte der Präsident des Landesamtes für Statistik, Holger Poppenhäger, der Deutschen Presse-Agentur. Nicht nur, dass im Zuge der Gebäude- und Wohnungszählung deutlich mehr Angaben online gemacht worden seien, als er das zunächst für möglich gehalten habe. Auch bei der Haushaltebefragung habe es deutlich weniger Probleme gegeben als erwartet. Die Menschen hätten den sogenannten Erhebungsbeauftragten bei deren Besuchen in aller Regel bereitwillig Auskunft erteilt.

«Die Auskunftsbereitschaft war überaus hoch», sagte Poppenhäger. Offenkundig genieße die amtliche Statistik in Deutschland nach wie vor ein hohes Ansehen unter den Menschen. Bei der bundesweiten Zählung erheben die statistischen Ämter Daten zu den in Deutschland vorhandenen Gebäuden und Wohnungen. Dazu müssen unter anderem alle Eigentümer und Verwalter von Immobilien Angaben machen. Darunter sind auch Daten, die so bislang in Deutschland noch nie gesammelt worden sind. Dazu gehört etwa die Art der Gebäudeheizung.

Nach Angaben Poppenhägers sind allein in Thüringen zur Gebäude- und Wohnungszählung etwa 684.000 Erstanschreiben an Auskunftspflichtige verschickt worden. Davon wurden bislang etwa 495.000 über ein Online-Portal beantwortet. Auf weitere etwa 95.500 Schreiben hat es Antworten in Papierform gegeben. Letztere machten den Statistikern viel mehr Arbeit als die Online-Rückläufe.

Für den Zensus werden Haushalte zudem stichprobenartig zum Beispiel zum Geschlecht, zur Staatsangehörigkeit und zum Familienstand der Haushaltsmitglieder befragt. Diese Daten werden erhoben, um Rückschlüsse auf die Einwohnerzahl in Deutschland und auf die strukturelle Zusammensetzung der Bevölkerung zu gewinnen. Etwa 16 Prozent aller Thüringer sind dazu als Auskunftspflichtige angeschrieben worden. Für diese persönliche Haushaltsbefragung waren etwa 2200 ehrenamtliche Interviewer eingesetzt worden. Dabei sind bereits 97,5 Prozent der abgefragten Daten erfasst worden, wie Poppenhäger sagte.

Nach seinen Angaben sind bislang 74.000 Mahnschreiben an Privathaushalte oder Unternehmen verschickt worden, die ihrer Auskunftspflicht bei der Gebäude- und Wohnungszählung noch nicht nachgekommen sind. «Daraufhin kommen nun viele weitere Antworten zurück.» Die Auswertung des Zensus soll nach Angaben Poppenhägers bis zum November 2023 abgeschlossen sein.

© dpa-infocom, dpa:221112-99-489095/2

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