Zeiss Meditec peilt mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz an

Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec will trotz Lieferkettenproblemen und Unsicherheiten im China-Geschäft erstmals die Umsatzmarke von zwei Milliarden Euro überspringen. Angepeilt werde im Geschäftsjahr 2022/23 ein Umsatz von 2,1 Milliarden Euro nach 1,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Das Geschäftsjahr des Unternehmens endet am 30. September.

«Wir sind glücklich, dass unser Umsatz massiv wächst», sagte Vorstandschef Markus Weber am Dienstag in Jena bei der Vorlage der Zahlen für das erste Halbjahr. Er verwies auf eine gute Auftragslage, die Produktion laufe mehrschichtig.

Allerdings haben gestiegene Material- und Lohnkosten sowie die Corona-Welle zum Jahresbeginn in China und damit verbunden weniger Augenbehandlungen auf die Profitabilität gedrückt. Zeiss Meditec ist auf Laser, OP-Mikroskope und künstliche Linsen für die Augenheilkunde spezialisiert.

Der Gewinn nach Steuern des im MDax notierten Konzerns verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 129 Millionen Euro auf 113 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 143,9 Millionen Euro und damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums mit 177,3 Millionen Euro. Der Vorstand nannte als Grund auch hohe Investitionen in Forschung, Entwicklung und Vertrieb.

Der Umsatz stieg in den erste sechs Monaten des Geschäftsjahres um 13,9 Prozent auf 974,5 Millionen Euro. Den höchsten Zuwachs gab es mit 27,6 Prozent in Amerika. In Asien waren es plus 10,3 Prozent. Zeiss Meditec ist eines der umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen in Ostdeutschland. Wegen des hohen Auftragsbestandes wurde die Zahl der Arbeitnehmer im In- und Ausland von 4400 auf 4600 aufgestockt.

Nach Angaben von Weber haben sich die Lieferketten, die Zeiss Meditec brauche, in den vergangenen Monaten stabilisiert. «Aber es gibt noch kein einheitliches Bild.» Er gehe davon aus, dass sich die Geschäftsentwicklung in China stabilisiere, gute Beiträge liefere unter anderem Indien. Etwas gedämpft hat der Vorstand die Ertragserwartung. Die Marge wurde von angepeilten 19 bis 21 Prozent auf 17 bis 20 Prozent gesenkt. Geplant seien auch im zweiten Halbjahr hohe Investitionen, um die Marktposition des Unternehmens weiter zu stärken.

Zeiss Meditec ist eine Tochterfirma des Optik- und Elektronik-Konzerns Carl Zeiss mit Hauptsitz im baden-württembergischen Oberkochen.

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