Zehntausende Thüringer leben offline - vor allem Ältere
Zehntausende Menschen in Thüringen waren noch nie im Internet. Im Jahr 2023 traf das auf etwa sechs Prozent der Bevölkerung zwischen 16 und 75 Jahren zu, wie das Landesamt für Statistik auf Anfrage mitteilte. Das waren rund 87.000 Menschen. Bei den Menschen zwischen 65 und 75 Jahren war sogar jeder Siebte (15 Prozent) ein sogenannter Offliner. Etwa 50.000 Ältere im Freistaat waren demnach noch nie im Netz.
Künftig soll das Projekt «Digitaler Engel» älteren Menschen in Thüringen bei der Nutzung digitaler Angebote helfen. Den Auftakt machte eine Senioreneinrichtung in Sömmerda. In den kommenden Monaten soll immer wieder in Infomobil mit Informationsmaterialien und Technik durch Thüringen fahren, um Seniorinnen und Senioren zu schulen. Bis zum Ende des Jahres sind in den Landkreisen Sömmerda, Weimarer Land, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis und Gotha Haltestationen eingeplant.
Den Zahlen zufolge haben Menschen unter 65 Jahren deutlich mehr Berührungspunkte mit dem Internet. So betrug der Online-Anteil der 16- bis 45-Jährigen im vergangenen Jahr 98,5 Prozent. Bei den 45- bis 65-Jährigen waren es 95,0 Prozent.
Etwa 80 Prozent der Menschen zwischen 16 und 75 Jahren nutzten das Netz zum Senden und Empfangen von Mails, etwa die Hälfte betrieb Online-Banking. In sozialen Netzwerken waren etwa 38 Prozent der Menschen aktiv. Die Zahlen basieren auf der Mikrozensus-Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
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