ZdK-Präsidentin sieht freiheitliche Grundordnung unter Druck
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich mit Blick auf das Wahljahr 2024 beunruhigt gezeigt. «Ich nehme mit großer Sorge wahr, dass die freiheitliche Grundordnung in Europa und auch bei uns unter Druck gerät», sagte Irme Stetter-Karp am Dienstag in Erfurt. Dort kommt die Dachorganisation der katholischen Laien für zwei Tage zu einer Vollversammlung zusammen. Die Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen und die Europawahl seien auch ein Härtetest. Demokratie und faire Wahlen seien keine Selbstverständlichkeit mehr, müssten geschützt und aktiv verteidigt werden, so Stetter-Karp.
Sie betonte zudem erneut, dass auf dem am Mittwoch ebenfalls in Erfurt beginnenden und vom ZdK veranstalteten Katholikentag Mandatsträgern der AfD keine Bühne geboten werde. Es werde aber versucht, mit Wählern und Wählerinnen der AfD ins Gespräch zu kommen. Das ZdK hatte schon im vergangenen Jahr erklärt, dass aus Sicht der Organisation ein Haupt- und Ehrenamt in der Kirche mit einer AfD-Mitgliedschaft nicht zu vereinen sei.
Aktuell werde dahingehend auch die ZdK-Satzung überarbeitet, so Stetter-Karp. Darin werde allerdings nicht direkt die AfD oder eine andere Partei angesprochen werden. Von den Werten her sollte der Ausschluss argumentiert werden.
Das ZdK wird sich bei seiner Vollversammlung nicht nur mit der gesellschaftlichen Lage vor der Europawahl und den Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen beschäftigen. Die Teilnehmenden werden sich auch über Friedensethik in Kriegszeiten und den weiteren Reformprozess der katholischen Kirche befassen.
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