Zahl der Sozialwohnungen sinkt in Thüringen
In Thüringen ist wie in den meisten anderen Bundesländern die Zahl der Sozialwohnungen zurückgegangen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der Bundestagsfraktion der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im bundesweiten Durchschnitt deutete sich für vergangenes Jahr abermals ein Rückgang an. Aus Baden-Württemberg lagen der Bundesregierung allerdings noch keine Zahlen vor. Die stellvertretende Linke-Fraktionsvorsitzende Caren Lay sprach von einem «historischen Tiefstand».
Den Daten zufolge nahm der Bestand an Sozialmietwohnungen in Thüringen von 14.100 im Jahr 2020 auf 13.474 im vergangenen Jahr ab. In 10 von 16 Bundesländern sei der Bestand dagegen geschrumpft. Darunter waren Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Aufgestockt haben Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie Hessen, das Saarland und Schleswig-Holstein.
Bei Sozialwohnungen sind die Mieten staatlich reguliert. Nur Menschen, bei denen die Behörden einen besonderen Bedarf sehen, dürfen dort wohnen. Das gilt allerdings nur für eine bestimmte Zeit, danach können die Wohnungen normal am Markt vermietet werden. Die Dauer dieser Bindung ist in den Ländern unterschiedlich geregelt. Oft sind es 12, 15, 20 oder 30 Jahre. Weil wenig neu gebaut wurde, schrumpft die Zahl der Sozialwohnungen seit Jahren. Gab es in der alten Bundesrepublik noch fast vier Millionen Sozialwohnungen, waren es Ende 2020 nur noch rund 1,13 Millionen.
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