Wolfshund-Welpen gesichtet: Gesetz verlangt Abschuss
Bei der Untersuchung dreier toter Schafe im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld haben die Behörden an den Kadavern Genspuren einer standorttreuen Wölfin und ihrer Jungen festgestellt. Den Erkenntnissen nach handele es sich bei den Welpen um Wolfshunde, weil sich die Wölfin im Frühjahr 2022 mit einem Haushund aus Thüringen verpaart habe, teilte das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg am Donnerstag mit. Im August waren die fünf Jungen in eine thüringische Fotofalle getappt. Der Wolfshund-Nachwuchs - sogenannte Hybriden - muss laut Bundesnaturschutzgesetz geschossen werden.
Durch die Vermischung von Hund und Wolf komme es zu genetischen Veränderungen, sagte ein LfU-Sprecher. Das könne zu einer Verschlechterung des Genpools führen. Das LfU werde nun Schritte für die Entnahme einleiten. Durchführen dürften diese ausschließlich vom LfU beauftragte Menschen. In Thüringen war laut LfU bereits im Sommer ein Entnahmeverfahren eingeleitet worden.
Bei einer ebenfalls im Landkreis Rhön-Grabfeld gerissenen Ziege seien ein Wolf und ein Wolfshund als Angreifer ausgeschlossen worden, hieß es vom LfU. Das Tier sei einer DNA-Analyse zufolge eindeutig von einem Hund getötet worden. Die Behörde rät Hundehaltern, ihre Tiere in der Nähe von Weiden anzuleinen und Nutztierhalten in Wolfsgebieten, ihre Herden abzusichern. Hierfür können bei den jeweiligen Landwirtschaftsämtern Fördermittel beantragt werden.
Links
© dpa-infocom, dpa:221215-99-913804/3