Wohnungswirtschaft will 150 Millionen Euro Landesförderung
Der Verband der Thüringer Wohnungswirtschaft verlangt jährlich mindestens 150 Millionen Euro vom Land für die Förderung von Wohnungsneubau und Sanierung. Ohne einen solchen Betrag könnten angesichts steigender Kosten und Zinsen weniger Wohnungen gebaut oder modernisiert werden, erklärte der Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft, Frank Emrich, am Mittwoch in Erfurt.
Das Geld könnte zusammen mit Zinszuschüssen vom Bund für mehr Aufträge für die kriselnde Bauwirtschaft sorgen. «Gutes und bezahlbares Wohnen ist akut gefährdet, ganz zu schweigen von Klimaneutralität in absehbarer Zeit.» Der Verband vertritt vor allem die kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen in Thüringen.
«Wenn wir jetzt nicht die mittelständische regionale Bauwirtschaft unterstützen, droht dort der Exitus im Wohnungsbau. Es sieht aktuell wirklich dramatisch aus», äußerte Emrich. Die Mitglieder des Verbandes prognostizierten, dass nur rund zwei Drittel der für 2024 geplanten Neubauten realisierbar sein werden. 2025 könnte sich dieser Anteil auf 44 Prozent verringern. Zudem werde rund ein Drittel der geplanten Modernisierungsvorhaben in der Qualität reduziert. «Die Wohnungswirtschaft benötigt dringend Investitionssicherheit durch klare und vereinfachte Spielregeln», erklärte der Verbandsdirektor.
© dpa-infocom, dpa:231206-99-204856/2