Winterreifen bei 28 Grad? Das passiert!
Bremsleistung und Fahrstabilität
Studien des ADAC haben gezeigt, dass Winterreifen bei wärmeren Temperaturen, wie 10 bis 13 Grad und erst recht bei 25 bis 30 Grad, eine deutlich schlechtere Bremsleistung aufweisen. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h kann sich der Bremsweg auf trockener Fahrbahn um bis zu 16 Meter verlängern. Zudem verschlechtert sich der Grip der Reifen, was die Fahrstabilität beeinträchtigt.
In Tests zum Kurvenverhalten zeigten sich geringere, aber auch merkliche Unterschiede: Mit steigenden Temperaturen verringerte sich die Straßenhaftung, was sich besonders bei schwer beladenen Fahrzeugen negativ auf die Fahrstabilität auswirkte. Selbst bei leichten Lenkbewegungen in langgezogenen Kurven und auf Autobahnausfahrten war eine Beeinträchtigung spürbar.
Sicherheitsrisiken und Handlungsempfehlungen
Die verzögerte Bremsreaktion bei Nutzung von Winterreifen im Frühling kann insbesondere dann gefährlich werden, wenn andere Verkehrsteilnehmer bereits auf Sommerreifen mit kürzeren Bremswegen umgestiegen sind. Autofahrer sollten daher den Wechsel nicht zu spät vornehmen und stets einen angemessenen Sicherheitsabstand einhalten.
Reifenpflege und -kontrolle
Der TÜV empfiehlt, den Luftdruck der Reifen mindestens einmal monatlich zu überprüfen. Falscher Luftdruck kann den Kraftstoffverbrauch erhöhen und den Reifenverschleiß beschleunigen. Der optimale Reifendruck ist in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs oder am Tankdeckel angegeben und sollte bei kalten Reifen gemessen werden. Außerdem ist es wichtig, regelmäßig das Reifenprofil zu kontrollieren, wobei der Gesetzgeber eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vorschreibt. Experten raten zum Austausch von Sommerreifen bei ca. drei Millimetern und von Winterreifen bei vier Millimetern Profiltiefe, um Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.