Wenn's Zuhause nicht sicher ist - Hilfe bei häuslicher Gewalt, © MART  PRODUCTION
  • Top Thema

Wenn's Zuhause nicht sicher ist - Hilfe bei häuslicher Gewalt

17.03.2025

Alle 80 Minuten wird ein Mensch in Thüringen Opfer von Häuslicher Gewalt. Das sagt die Statistik der Thüringer Polizei aus 2023. 80% der Betroffenen sind Frauen und jede vierte Frau ist einmal im Leben betroffen. Dabei ist die Dunkelziffer vermutlich wesentlich höher, weil viele Opfer aus Angst oder Scham keine Anzeige bei der Polizei erstatten.

Erst am Wochenende kam es in Gera zu einer schrecklichen Gewalttat: Eine 46-Jährige Frau wurde in der Straßenbahn mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet. Sie kam mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Der mutmaßliche Täter war ihr Ehemann. Laut ANTENNE THÜRINGEN Information kam es vor einem Monat bereits zu einer Anzeige wegen häuslicher Gewalt.

Häusliche Gewalt hat viele Seiten

Häusliche Gewalt kann ganz unterschiedliche Formen haben – es geht dabei nicht nur um körperliche Übergriffe. Oft fängt es schon mit Beleidigungen und ständiger Abwertung an. Manche Täter zerstören gezielt das Eigentum ihrer Opfer oder drohen ihnen, um Angst zu machen. Auch Kontrolle spielt eine große Rolle: Sie bestimmen, mit wem das Opfer Kontakt haben darf, ob es das Haus verlassen kann oder sogar, wie viel Geld es ausgeben darf. In manchen Fällen geht es so weit, dass das Opfer regelrecht überwacht oder gestalkt wird.

Hilfe suchen bei Gewalt und Krisen

Wenn du Gewalt erfährst oder dich in einer schwierigen Situation befindest, gibt es verschiedene Anlaufstellen, die dir helfen können.

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Hilfetelefon "Gewalt an Männern"

Geheimcodes für schnelle Hilfe

In Notfallsituationen kann es schwer sein, direkt um Hilfe zu rufen – genau dafür gibt es geheime Codewörter, die Betroffenen eine unauffällige Möglichkeit bieten, sich Unterstützung zu holen.

  • "Maske 19": Dieser Code wird in Apotheken verwendet, um auf häusliche Gewalt aufmerksam zu machen. Wer in einer Apotheke nach „Maske 19“ fragt, signalisiert, dass er oder sie dringend Hilfe benötigt. Das Personal alarmiert dann unauffällig die Polizei oder notiert wichtige Informationen zur Weitergabe an die Behörden.

  • "Ist Luisa hier?": Dieser Code hilft Menschen, die sich in Clubs, Bars oder Gaststätten bedroht oder belästigt fühlen. Wer dem Personal die Frage „Ist Luisa hier?“ stellt, macht deutlich, dass er oder sie in einer unangenehmen oder gefährlichen Situation steckt. Das Personal bringt die betroffene Person in einen sicheren Bereich und entscheidet gemeinsam mit ihr, welche weiteren Schritte notwendig sind – vom Rauswurf des Belästigers bis hin zur Verständigung der Polizei oder der Organisation einer sicheren Heimfahrt.

Falls du eine Beratungsstelle oder ein Frauenhaus in deiner Nähe suchst, helfen dir diese Webseiten weiter:

Niemand muss mit seinen Probleme allein sein – es gibt Hilfe!

Teilen: