Die Leuchtschrift «Unfall» auf dem Dach eines Polizeiwagens., © Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
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Weniger Verkehrstote, aber mehr Unfälle nach Corona-Tief

13.04.2023

Bei wieder gestiegenen Unfallzahlen hat die Zahl der Verkehrstoten in Thüringen 2022 den zweitniedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht. Wie das Landesinnenministerium am Donnerstag mitteilte, verunglückten im vergangenen Jahr 85 Menschen auf Thüringer Straßen tödlich. Niedriger sei die Zahl nur im von Lockdowns geprägten ersten Corona-Jahr 2020 gewesen, als weniger Autos auf den Straßen unterwegs waren. Damals starben 83 Menschen bei Verkehrsunfällen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 49 324 Unfälle verzeichnet, bei denen 1533 Menschen schwer und 5562 Menschen leicht verletzt wurden.

Nach dem massiven Rückgang der Unfallzahlen in der Pandemie war im vergangenen Jahr erstmals wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Sie lagen um 3,4 Prozent über dem Wert von 2021, aber um 11,6 Prozent unter dem des Vor-Corona-Jahres 2019 mit knapp 55 800 Unfällen.

Unter den 2022 tödlich Verunglückten sind 48 Menschen, die am Steuer von Autos gesessen hatten und 15 Fußgänger. Sieben Unfalltote waren Fahrer von Motorrädern oder Mopeds, fünf waren Radfahrer. Der Monat mit den meisten Verkehrstoten war der Dezember (12), gefolgt vom Juli (11).

Hauptunfallursache war laut Ministerium weiterhin zu schnelles Fahren, bei einem Drittel der Unfälle spielte überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle. Bei gut einem Fünftel waren Vorfahrtsfehler die Ursache.

Angestiegen sei die Zahl der alkoholbedingten Unfälle, von denen 872 registriert wurden - nach 763 im Jahr zuvor. Sieben Menschen starben bei diesen Unfällen - ebenso viele wie 2019, als 826 Unfälle unter Alkoholeinfluss erfasst wurden. Alkohol am Steuer war der Statistik zufolge im vergangenen Jahr fünfthäufigste Unfallursache.

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