Weniger Teilnehmer bei Corona-Demos in Thüringen
In Thüringen wird der Zulauf zu Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen geringer. Auch am Montag gingen aber wieder vielerorts Menschen auf die Straße, um zu protestieren. Landesweit wurden bis zum Abend keine größeren Zwischenfälle bekannt. Parallel fanden in vielen Städten Kundgebungen gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine statt.
Ein Polizeisprecher in Erfurt sagte, die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen hätten lange nicht mehr die Qualität wie früher, bei sinkenden Teilnehmerzahlen sei aber immer noch die Mehrzahl der Kundgebungen unangemeldet. Trotz der Abnahme der Teilnehmer sei man weiterhin in Obachtstellung. Bei den Demonstrationen sei «ein harter, verbitterter Kern» zurückgeblieben. Gleichzeitig gebe es eine Vielzahl an Gegendemonstrationen und damit ein erhöhtes Eskalationsrisiko, sagte der Polizeisprecher. Im Zuge der Pandemie hatten vielerorts auch rechtsextreme Initiatoren zu Demonstrationen aufgerufen.
Am Montag hatte die Polizei erneut thüringenweit angemeldete und unangemeldete Kundgebungen und Demonstrationen im Visier. In Jena, Weimar und den Landkreisen Weimarer Land und Saale-Holzland-Kreis waren insgesamt rund 1500 Corona-Maßnahmen-Kritiker und rund 55 Gegendemonstranten unterwegs. Die Kundgebungen seien überwiegend störungsfrei verlaufen, hieß es von der Polizei.
Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gab es auch in Gotha - dort kamen nach Polizeiangaben rund 600 Menschen zusammen, ebenso viele versammelten sich in Ilmenau. In Arnstadt waren etwa 500 Demonstranten unterwegs, in Eisenach 300. Die Polizei kritisierte, die Teilnehmer hätten größtenteils nicht den nötigen Abstand eingehalten und keinen Mund-Nasen-Schutz getragen. Es wurden fünf Strafverfahren wegen von Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und wegen Volksverhetzung eingeleitet.
Im Bereich der Landespolizeiinspektion Gera waren den Angaben zufolge rund 2850 Personen bei Demonstrationen unterwegs. In Altenburg waren es demnach etwa 1050 Teilnehmer, in Gera selbst 900 Personen. Dort leiteten die Beamten fünf Strafanzeigen unter anderem wegen Verstosses gegen das Versammlungsgesetz und Körperverletzung ein, wie sie am Abend mitteilten.
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