Weniger Spenden: Einige Tierheime leiden unter Geldmangel
Die Corona-Pandemie hat wegen weniger Spenden und Tiervermittlungen sowie weggefallen Aktionen einige Tierheime in Thüringen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Das geht aus einer Antwort des Thüringer Sozialministeriums auf eine AfD-Anfrage hervor, die die Fraktion am Donnerstag in Erfurt veröffentlichte. Danach hatten etwa die Hälfte von 13 Tierheimen, die sich an einer Umfrage des Ministeriums beteiligten, teils kräftige Einnahmeverluste von bis zu 75 Prozent zu verkraften.
Als Grund nannten zwei Heime, dass es besonders durch ausbleibende Vermittlungen von Katzen zu Verlusten gekommen sei. Zwei weitere beklagten, dass ihnen die Einnahmen aus der Tierpension fehlten, andere erhielten weniger Spenden.
Dass besonders viele Tiere während der Pandemie in Tierheimen abgegeben wurden, ergab die Umfrage laut Ministerium nicht. Zwei Tierheime berichteten von mehr Fundtieren, besonders Katzen. In Gera seien drei Katzenwelpen bei einem illegalem Welpentransport gefunden worden, in Weimar fünf Hundewelpen.
Die Umfrage ergab auch, dass keines der Tierheime eine mögliche Unterstützung des Bundes durch Übernahme von Betriebskosten beantragt hat. Vier Einrichtungen hätten aber einen Zuschuss des Bundesumweltministeriums wegen Einnahmeverlusten und Mehraufwand in der Corona-Zeit in Höhe von 7500 Euro beantragt. Hilfsbitten an das Thüringer Sozialministerium durch Tierheime habe es bisher nicht gegeben.
Die AfD-Abgeordnete Nadine Hoffmann forderte die Landesregierung auf, die etwa 28 Tierheime in Thüringen besser zu unterstützen. Nach ihren Angaben soll es Pläne geben, die Gelder für Investitionen in Tierheimen in diesem Jahr gegenüber dem Landeshaushalt 2021 zu halbieren.
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