2022 weniger ausländische Berufsabschlüsse anerkannt
In Thüringen sind im vergangenen Jahr etwas weniger Berufsabschlüsse von ausländischen Arbeitskräften anerkannt worden - bei mehr Antragsverfahren. Als deutschen Qualifikationen gleichwertig anerkannt wurden 480 Abschlüsse nach 509 im Jahr 2021, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Insgesamt liefen im vergangenen Jahr 647 Anerkennungsverfahren - 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, die nicht alle im Jahresverlauf abgeschlossen wurden. 82 Anträge auf Anerkennung wurden abgelehnt. Die Anerkennungsverfahren betreffen vor allem das Gesundheitswesen - und hauptsächlich Frauen.
Nach den Zahlen der Statistiker liefen in Gesundheitsberufen insgesamt 362 Verfahren zur Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen. Dazu gehören Ärzte, Zahnärzte, Pflegekräfte, Hebammen, medizinisch-technische Assistentinnen und Physio- und Ergotherapeuten. Bei Lehrkräften, etwa an Hochschulen, oder Ausbildern wurden 156 Verfahren geführt. Selten waren Anerkennungsverfahren hingegen in technischen Berufsbildern, etwa Mechatronikern. Hier liefen 17 Verfahren, ebenso viele waren es in der technischen Forschung oder Entwicklung.
Vor allem Frauen bemühen sich laut Statistik um eine Anerkennung ihrer im Heimatland erworbenen Qualifikation. Im vergangenen Jahr betrafen 427 der 647 Verfahren Frauen. Allein in den Gesundheitsberufen waren es 249 Frauen.
Bei den Herkunftsländern dominieren weiterhin die europäischen Staaten. 420 ausländische Arbeitskräfte hatten ihren Berufsabschluss in EU- oder Nicht-EU-Staaten erworben. Bei 180 Anerkennungsverfahren ging es um in Asien erworbene Qualifikationen, 28 Kandidaten für eine Anerkennung kamen aus Afrika, 12 aus Süd- und sechs aus Nordamerika. Thüringen bemüht sich seit Jahren vor allem in der Pflege um Personal aus dem Ausland, um den grassierenden Fachkräftemangel zu lindern.
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