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Wenige Kunden: Handel setzt auf verkaufsoffene Sonntage

23.03.2022

In Thüringen sind nach monatelanger Pause wieder die ersten verkaufsoffenen Sonntage angesetzt. In Eisenach ist bereits der kommende Sonntag fürs Shopping vorgesehen. In Nordhausen und Weimar sollen am 10. April die Geschäfte offen bleiben - Anlass sind das Brunnenfest beziehungsweise der Ostermarkt. Nach Einschätzung des Landesverwaltungsamt, das die Termine genehmigt, dürften das in Thüringen die ersten verkaufsoffenen Sonntage seit mehr als einem Jahr sein.

Auch im vergangenen Jahr hatte der Landkreis Nordhausen um den 10. April herum Geschäfte geöffnet - allerdings im Rahmen eines fünftägigen Modellversuchs; mit Teststrategie und Kontaktverfolgung. In diesem Jahr fallen diese Regelungen und Maßnahmen voraussichtlich weg. Zwar hat Thüringen aufgrund hoher Infektionszahlen große Corona-Lockerungen vorerst bis 2. April verschoben. Für den Handel hat aktuell aber nur die Pflicht zur medizinischen Maske Bestand.

Doch auch nach dem Wegfall der 2G- und 3G-Beschränkungen im Einzelhandel meiden nach einer Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) weiter viele Menschen die Einkaufsstraßen. «Viele Einzelhändler in den Thüringer Innenstädten verzeichnen nach wie vor ein Umsatzminus», sagte Knut Bernsen, der den Handelsverband in Thüringen vertritt. Die Menschen kämen noch nicht in ausreichender Zahl zurück. Besonders hart treffe die Kaufzurückhaltung den innerstädtischen Einzelhandel. Die Kundenfrequenzen erreichten in den Zentren durchschnittlich nur 70 Prozent des Vorkrisenniveaus.

Auch wenn am Wochenende viele Menschen bei Sonne durch die Gassen schlenderten: In der Erfurter Innenstadt bringe das Wetter noch lange keine Leichtigkeit mit sich, sagte Patricia Stepputtis aus der Stadtverwaltung. Die Umsätze gingen stark zurück, die Stimmung im Handel sei sorgenvoll. «Das wird in allen Thüringer Innenstädten so sein, nicht nur in Erfurt», ist sich Stepputtis sicher. Auf den zunächst geplanten verkaufsoffenen Sonntag - auch am 10. April - verzichtete die Stadt in Absprache mit den Händlern jedoch. Dafür seien die Kapazitäten noch nicht wiederhergestellt.

In Gera wiederum laufen mit Blick auf die ersten Volksfeste und Feiertage im April die Planungen für verkaufsoffene Sonntage in der Innenstadt. «Wir wollen uns natürlich nichts durch die Lappen gehen lassen», sagte eine Sprecherin. Anders als bisher werde aber mit Blick auf das Infektionsgeschehen nicht allzu weit im Voraus geplant.

© dpa-infocom, dpa:220323-99-633461/2

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