Wenige Kneipen wollen WM-Spiele zeigen: Nicht aus Protest
In der kommenden Woche beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Katar. Auf das gemeinsame Mitfiebern mit der Nationalmannschaft in der Kneipe um die Ecke müssen Fußballfans in Thüringen allerdings womöglich größtenteils verzichten. Nur wenige Gastwirte werden voraussichtlich die Spiele zeigen, allerdings weniger aus Protest gegen den Ausrichter Katar, sondern aus wirtschaftlichen Gründen, sagte der Vorsitzende von Dehoga Thüringen, Dirk Ellinger, der Deutschen Presse-Agentur.
Da die Spiele in der Regel nur in den Innenräumen gezeigt werden können, sei unklar, ob die Kosten für die teuren Lizenzen bezahlt werden könnten, sagte Ellinger weiter. Auch stünden manche vor der Wahl, ob sie den Gastraum lieber für das Fußballspiel frei halten - oder für die Weihnachtsfeier, was das schönere Geschäft sein könnte. Einige Gastwirte seien aber noch unentschlossen. Sollte die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick weit kommen, könnten sie doch noch Spiele zeigen, sagte Ellinger.
Anpfiff für die WM ist am kommenden Sonntag (20. November). Das Turnier in dem Emirat steht wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Arbeiterinnen und Arbeitern aus anderen Ländern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu etlichen tödlichen Unfällen auf den Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück.
© dpa-infocom, dpa:221111-99-474052/2