Weitere Wolfswelpen in Thüringens Wäldern entdeckt
Der Wolfnachwuchs in Thüringen ist größer als bisher angenommen. Im Wolfsterritorium Ilfeld im Südharz seien bei aktuellen Beobachtungen vier Welpen gesichtet worden, teilte das Umweltministerium am Dienstag in Erfurt mit. Zuvor war das Ministerium zunächst auf der Basis von Foto-Auswertungen von «mindestens zwei kleine Wölfen» ausgegangen. Bei Ilfeld waren die Elterntiere 2021 erstmals genetisch nachgewiesen worden. Ihr Territorium reicht den Angaben zufolge bis nach Sachsen-Anhalt.
Bei Ohrdruf waren zudem fünf Wolfswelpen gesehen worden. Insgesamt sind im Sommer dieses Jahres in Thüringen also sieben Welpen der streng geschützten Tierart entdeckt worden.
Welpen, die ihre ersten Wochen in der Wurfhöhle verbringen, werden im Alter von etwa drei Monaten von ihren Eltern, aber auch Rudelmitgliedern mit ihrer Umgebung vertraut gemacht. Die Jungtiere bleiben bis zur Geschlechtsreife im Alter von ein bis zwei Jahren im Rudel.
Der Wolf ist seit 2014 wieder in Thüringen heimisch. Nach Angaben des Ministeriums gab es bis zu den Welpensichtungen sieben standorttreue Wölfe im waldreichen Thüringen; drei davon in der Region Ohrdruf. Ein junger Rüde werde sich aber wahrscheinlich in nächster Zeit ein eigenes Territorium suchen. Zwei standorttreue Wölfe seien in der Region Ilfeld unterwegs, einer in der Region Zella-Rhön und ein Grenzgänger zwischen Niedersachsen und Thüringen bei Braunlage.
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