Weinlese in Thüringen im Gange
In Thüringen läuft die Weinlese - beeinträchtigt vom Regen der vergangenen Tage. «Den ganzen Sommer über wären wir um jeden Regentropfen froh gewesen - aber ausgerechnet jetzt ist das nicht so günstig», sagte Winzer Andreas Clauß, Inhaber des Thüringer Weinguts Bad Sulza (Kreis Weimarer Land) mit einer Rebfläche von rund 50 Hektar. Dort starteten die Erntehelfer am Freitag mit mehrtägiger Verspätung mit der Lese der Weißweinsorte Müller-Thurgau. «Wir wollten eigentlich schon vor zwei Tagen loslegen, aber wegen des Regens ging das nicht», so Clauß. Auch in anderen Weingütern in Thüringen ist die Ernte der Rebe im Gange.
Wegen des vom Regen aufgeweichten Bodens könnten allerdings noch keine Erntemaschinen in die Weinberge, sagte Clauß. «Wir lesen zunächst von Hand.» Im Weingut Wolfram Proppe bei Jena ist die Lese von vier Rebsorten bereits abgeschlossen. «100 Prozent Handlese», sagte Proppe. In dem Betrieb mit fünfeinhalb Hektar Rebfläche werden insgesamt 12 Weiß- und Rotweinsorten angebaut. Die Aussichten für einen qualitativ ansprechenden Weinjahrgang sind nach Angaben von Clauß und Proppe nicht so schlecht. Er erwarte eine Qualität im guten Durchschnitt, sagte Clauß. Das Mostgewicht - der Zuckergehalt der Trauben - sei «nicht atemberaubend, aber auch nicht schlecht», sagte Proppe.
In Thüringen wird nach Angaben des Agrarministeriums auf 120 Hektar Wein angebaut. Die Rebflächen gehören zum rund 800 Hektar großen und mehr als 1000 Jahre alten Anbaugebiet Saale-Unstrut.
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