Weimar gedenkt in Ukraine getötetem Buchenwald-Überlebenden
Mit einer Gedenkveranstaltung ist am Samstag in Weimar an den im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine getöteten ehemaligen KZ-Häftling Boris Romantschenko erinnert worden. Der Überlebende des Konzentrationslagers Buchenwald kam vor einem Jahr im Alter von 96 Jahren ums Leben, als russische Raketen sein Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Charkiw trafen. An seinem Großporträt der Ausstellung «Die Zeugen» vor dem Landesverwaltungsamt versammelten sich nach Angaben der Stadt zahlreiche Menschen, darunter auch die Thüringer Migrations- und Justizministerin Doreen Denstädt (Grüne).
Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) sagte: «Boris Romantschenkos Tod zeigt, wie perfide der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist.» Die Stadt Weimar werde Romantschenko ein ehrendes Andenken bewahren. Rikola-Gunnar Lüttgenau von der Gedenkstätte Buchenwald verwies darauf, dass in der Ukraine heute noch Tausende von Überlebenden der NS-Verfolgung leben. Ihre Verhältnisse seien prekär. Es fehle an allem - an Strom, an Nahrung, an Medikamenten.
Die Gedenkstätte Buchenwald hat gemeinsam mit weiteren Gedenkstätten, Museen, sowie verschiedenen Initiativen und Vereinen ein Patenschaftsprogramm für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine ins Leben gerufen. «Mit unserem Hilfsnetzwerk konnten wir inzwischen zwar über 18.000 Überlebende mit finanziellen Soforthilfen oder Hilfsgütern unterstützen», betonte Lüttgenau. Benötigt würden aber weitere Spenden.
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