Warnstreiks an Post-Niederlassungen mit «guter Beteiligung»
Viele Postkunden in Sachsen und Sachsen-Anhalt haben am Donnerstag vermutlich länger auf ihre Briefe und Pakete gewartet. Ein Teil der Post-Mitarbeiter hatte im Tarifkonflikt der Gewerkschaft Verdi mit der Deutschen Post die Arbeit niedergelegt. In Leipzig und Umgebung sei das Brief- und Paketzentrum Radefeld ab 0 Uhr bestreikt worden, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin. Schätzungsweise hätten rund 100 Leute an dem Warnstreik teilgenommen. Am Freitag erwarte man eine deutliche Steigerung der Teilnehmerzahlen.
Auch in den anderen Standorten in Sachsen-Anhalt und Sachsen sei die Beteiligung gut gewesen,sagte Streikleiter Normen Schulze von Verdi am Donnerstagnachmittag in Magdeburg. In Thüringen sollen am Freitag und Samstag ähnliche Aktionen stattfinden.
Die Verdi hat in den drei Ländern bis Samstag zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien die Niederlassungen in Magdeburg, Erfurt, Leipzig, Halle, Dresden, Zwickau und Chemnitz, teilte die Gewerkschaft mit. An den Aktionen könnten sich nach Angaben von Verdi bis zu 5000 Arbeitnehmer beteiligten.
In Magdeburg sind Schulze zufolge Techniker und Zusteller im Ausstand. Am Morgen hatten sich seinen Angaben zufolge etwa 100 Streikende im Streiklokal versammelt. In Halle sind am Freitagmittag eine Demonstration und eine Kundgebung geplant. Dort werden laut Gewerkschaft über 500 Teilnehmende erwartet.
Die Gewerkschaft verlangt mit Verweis auf die hohe Inflation für die Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Die Tarifverhandlungen werden am 8. und 9. Februar fortgesetzt. Verdi hatte vergangene Woche bereits von Donnerstag bis Samstag Brief- und Paketzentren bundesweit bestreikt.
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