Martin Schirdewan (Die Linke)., © Gregor Fischer/dpa
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Vorsitzendenkandidat Schirdewan für kleineren Linke-Vorstand

20.06.2022

Der Kandidat für den Vorsitz der Linken, Martin Schirdewan, ist für eine deutliche Verkleinerung des Bundesvorstandes. Er gehe davon aus, dass sich auf dem Parteitag, der an diesem Freitag in Erfurt beginnt, Anträge durchsetzen, die etwa eine Halbierung des Bundesvorstandes von derzeit 44 auf 22 oder maximal 26 Mitglieder vorsehen, sagte Schirdewan am Montag in Erfurt. Er halte das für einen sinnvollen Schritt, um den Vorstand politikfähiger zu machen.

Die Linke sei in einem kritischen Zustand, «aus dem wir uns aber noch aus eigener Kraft herausarbeiten können», sagte der Europaabgeordnete. Er erwarte, dass der Parteitag einen Startschuss für die Erneuerung der Partei gibt. Schirdewan gehört zu den derzeit etwa zehn Kandidaten, die sich für die Doppelspitze der Linken bei der Wahl des Bundesvorstandes bewerben.

Wie einige seiner Mitbewerber, darunter der Leipziger Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann, setzt sich der Berliner dafür ein, dass die Linke wieder stärker gegen soziale Ungleichheit in der Gesellschaft aufbegehrt. Als Markenkern der Partei müsse wieder deutlicher werden, «dass sie die soziale Frage aus Sicht derjenigen vertritt, die sonst keine Stimme haben». Es gehe um Menschen in prekären Lebensverhältnissen, die sich um die Zahlung ihrer Miete oder der Heizkostenabrechnung Sorgen machen müssten.

Die Linke steckt nach einer Serie von Wahlniederlagen, nach Sexismusvorwürfen und dem Rücktritt der Co-Vorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow in großen Problemen. Die noch amtierende Co-Chefin Janine Wissler will wieder antreten - auch sie muss mit Gegenkandidatinnen für die weibliche Position in der Doppelspitze rechnen.

© dpa-infocom, dpa:220620-99-731073/2

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