Voigt: Höheres Eintrittsalter in Rente nicht zu vermitteln
Der Thüringer CDU-Vorsitzende Mario Voigt hat sich gegen Vorschläge einer Parteikommission gewandt, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Der «Thüringer Allgemeinen» (Online-Ausgabe) sagte er, dass gerade «exzessiv über die Viertagewoche» debattiert werde. «Es liefe gesellschaftlich etwas gehörig schief, die Leute gleichzeitig später in Rente zu schicken.» Dies sei niemandem zu vermitteln, «schon gar nicht den Menschen im niedrigeren Einkommensbereich, die tagtäglich hart für ihren Lohn schuften».
Voigt reagierte damit auf einen Vorschlag der Fachkommission seiner Partei, hieß es in dem Medienbericht. Danach soll das Renteneinstiegsalter an die allgemeine Lebenserwartung gekoppelt werden. Für jedes gewonnene Lebensjahr würde vier Monate länger gearbeitet.
Der Landesvorsitzende, der auch die Fraktion im Thüringer Landtag führt, hält diesen Ansatz für verfehlt. «Der Fokus muss auf der Lebensarbeitszeit liegen statt auf einem höheren Renteneintrittsalter», sagte er der Zeitung. Wer früher anfange zu arbeiten, könne auch früher in Rente gehen.
Der CDU-Politiker warb dafür, Tätigkeiten unterschiedlich zu bewerten. «Wir brauchen Rentenmodelle, die zwischen körperlicher und geistiger Tätigkeit unterscheiden», sagte er. Die CDU müsse zudem für Anreize und Flexibilität stehen: «Wer länger im Alter arbeiten will und kann, sollte beim Gehalt steuer- oder abgabenfrei gestellt werden.» Dies gelte auch für diejenigen, die mehr pro Woche arbeiten wollten als die Wochenarbeitszeit vorsehe.
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