Voigt benennt Kabinett
  • Top Thema

Voigt benennt Kabinett

Das sind Thüringens neue Minister!

13.12.2024

Der neue Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hat heute (13.12.) im Landtag sein neues Kabinett bekannt gegeben. Insgesamt neun Ministerposten wurden vergeben. Vier für die CDU, drei für das BSW und zwei für die SPD. Wer entscheidet also künftig über wichtige Dinge wie Bildung, Migration oder Wirtschaft? ANTENNE THÜRINGEN stellt euch die neuen Thüringer Minister vor:

Ministerpräsident Mario Voigt (CDU)

© Guido Werner

Mario Voigt hat die CDU nach zehn Jahren in der Opposition erfolgreich zurück in die Regierung geführt.

Seine politische Karriere begann früh: Schon mit 17 Jahren trat der 47-Jährige der CDU bei und lernte das politische Geschäft von Grund auf. Zunächst wurde er Landesvorsitzender der Jungen Union und später Generalsekretär der CDU. Neben seiner politischen Tätigkeit sammelte er auch Erfahrungen in der Wirtschaft und der Wissenschaft.

Nach der Thüringer Regierungskrise 2020 übernahm Voigt das Amt des Fraktions- und Parteichefs. Er sollte die CDU, die mehr als 20 Jahre lang in Thüringen die Ministerpräsidenten gestellt hatte, reorganisieren.

Im Wahlkampf versprach er, den Lehrermangel und die Migration in Thüringen in den Griff zu bekommen. Zudem steht er für Bürokratieabbau.

Wirtschaftsministerin Colette Boos-John 

© IHK Erfurt

Colette Boos-John ist wahrscheinlich DIE Überraschung bei den Mitgliedern des neuen Kabinettes. Sie gilt als Expertin, die für den Posten der Wirtschaftsministerin eingesetzt wird. Boos-John kommt nicht aus der Politik. Sie ist Bau-Unternehmerin mit Sitz in Walschleben und hat Betriebswirtschaft studiert. Sie sagte uns, dass sie bereits mehrere Unternehmen geleitet habe. Transformation, Autozulieferer, Bürokratie und den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, nannte sie als ihre größten Herausforderung für die anstehende Amtszeit. Außerdem sagt sie in einem Interview mit dem Verband der Familienunternehmer: „Die Eigenverantwortung des Einzelnen verliert sich bei hoher Regelungs- und Dokumentationswut!“

Bildungsminister Christian Tischner (CDU)

© CDU

„Ich bin mit Herz und Leidenschaft Ostthüringer! Ich bin hier 1981 geboren. In Reinsdorf wurde ich getauft und konfirmiert“, beschreibt sich der neue Bildungsminister selbst auf seiner Internetseite.

In der CDU gilt er als Experte für Bildungsthemen. Tischner ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er steht nun vor einer der vielleicht schwierigsten Aufgaben der neuen Regierung: dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Die CDU hat in diesem Bereich große Versprechungen gemacht, jedoch noch nicht klar aufgezeigt, wie sie diese umsetzen will. Als ehemaliger Lehrer weiß Tischner, wovon er spricht. Seit über 20 Jahren sitzt er im Greizer Stadtrat und ist seit 2014 bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag.

Justizministerin Beate Meißner (CDU)

© CDU

Beate Meißner: Bisher mutmaßlich nicht allen Lesern ein Begriff, ist Meißner aber sehr politikerfahren.

Sie sitzt seit 2006 für den Wahlkreis Sonneberg I im Thüringer Landtag und war unter anderem sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. Als ausgebildete Juristin gilt sie als Rechtsexpertin. Zudem ist sie Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse Sonneberg.

Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Stefan Gruhner (CDU)

© Foto: Michael Reichel/dpa

Der ehemalige CDU-Abgeordnete Stefan Gruhner wird Chef der Staatskanzlei und dort im Ministerrang auch für Bundes- und Europaangelegenheiten, Ehrenamt, Medien und Sport verantwortlich sein. Er gilt als enger Vertrauter von Ministerpräsident Mario Voigt.

Finanzministerin Katja Wolf (BSW)

© BSW

Katja Wolf hat im Januar viele überrascht: Die Linke-Politikerin und langjährige Oberbürgermeisterin von Eisenach kündigte ihren Austritt aus der Partei und ihren Wechsel zum Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an.

Als deren Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin wurde die 48-Jährige in den Landtag gewählt. Ihr Credo vor der Wahl: einen Ministerpräsidenten der AfD verhindern. Während der Koalitionsverhandlungen fiel sie mit ihrem pragmatischen Kurs auf und versuchte, den Einfluss von Sahra Wagenknecht auf die Verhandlungen nicht zu groß werden zu lassen.

Von 1999 bis 2012 gehörte sie dem Landtag bereits einmal an. Dann kandidierte die gebürtige Erfurterin in Eisenach für das Oberbürgermeisteramt und gewann. Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder.

Digitalminister Steffen Schütz (BSW)

© BSW

Der 58-Jährige ist ein kompletter Politikneuling und steht nun fest an der Seite von Landesparteichefin Katja Wolf als Co-Vorsitzender des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Thüringen. Allerdings hat Wolf die präsentere Rolle eingenommen.

Zuvor war Schütz Geschäftsführer eines Berliner Kommunikationsunternehmens und stammt aus der Werbebranche. Er ist verheiratet, hat keine Kinder und lebt laut der Homepage des BSW in Erfurt.

Bei den Koalitionsverhandlungen sagte er, dass die Brombeer-Parteien füreinander bestimmt seien. Im Wahlkampf warb er wiederholt für einen Politikwechsel, den er der neuen Regierung zutraut.

Umweltminister Tilo Kummer (BSW)

© BSW

Tilo Kummer – Einer der wenigen Politik-Profis beim BSW. Wie Katja Wolf zählt er zu den Überläufern, die lange für die Linke tätig waren und sich dann dem neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) angeschlossen haben. Kummer saß bereits von 1999 bis 2019 für die Linke im Thüringer Landtag und war anschließend Bürgermeister der Stadt Hildburghausen. Dort wurde er nach zweieinhalb Jahren Amtszeit jedoch abgewählt.

Vor seiner politischen Laufbahn diente er als Unteroffizier auf Zeit im Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ des Ministeriums für Staatssicherheit.

Kummer studierte Fischwirtschaft und Gewässerbewirtschaftung in Berlin und betrieb anschließend mehrere Jahre eine eigene Zoohandlung. Der 56-Jährige, geboren in Dessau, ist geschieden und hat vier Kinder

Innenminister Georg Maier (SPD)

© Bodo Schackow/dpa

Thüringens SPD-Vorsitzender und dienstältester Innenminister, Georg Maier, ist ein Politik-Quereinsteiger. Vor seinem Wechsel in die Thüringer Landespolitik 2015 war der 57-Jährige bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Bonn für Gründungs- und Mittelstandsfinanzierung zuständig.

Vor neun Jahren kam der gebürtige Baden-Württemberger als Staatssekretär in das Thüringer Wirtschaftsministerium. 2017 übernahm er das Innenministerium. In der Thüringer SPD brauchte Maier einige Zeit, um Fuß zu fassen. Zunächst war er nur Kassenwart im Landesvorstand. Seit 2020 ist er Landesvorsitzender der SPD Thüringen. 2020 wurde er zum Landesvorsitzenden gewählt. Hatte zuletzt Schwierigkeiten die Thüringer Jusos auf Kurs zu halten, die weiter eine Regierungsbeteiligung der SPD ablehnen.

Sozialministerin Katharina Schenk (SPD)

© SPD

Die 37-Jährige ist stellvertretende Vorsitzende des SPD-Landesverbands Thüringen und hat maßgeblich an den Koalitionsverhandlungen mitgewirkt. Zudem leitet sie den SPD-Kreisverband Gotha.

Seit der jüngsten Wahl ist sie Mitglied des Thüringer Landtags. Zuvor war sie Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales. Diese Ernennung war umstritten, da der Thüringer Rechnungshof ihre Qualifikation für dieses Amt anzweifelte. Der Landtag setzte einen Untersuchungsausschuss ein, um die sogenannte Postenaffäre der Ramelow-Regierung zu untersuchen.

© Foto: Michael Reichel/dpa

Teilen: