Vogelschutzwarte Seebach nahm 2022 fast 300 Tiere auf
Mäusebussarde waren ebenso dabei wie Schildkröten: Die Vogelschutzwarte Seebach im Unstrut-Hainich-Kreis hat im vergangenen Jahr 289 Tiere aufgenommen. Insgesamt 258 Wildvögel aus 42 Arten sowie etwa zweieinhalb Dutzend Säugetiere und Reptilien wurden im Jahr 2022 in der Schutzwarte beherbergt, wie das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz mitteilte. Das waren etwas weniger als im Vorjahr - nach den Angaben vom Freitag womöglich deswegen, weil wegen hoher Temperaturen und starker Trockenheit insgesamt weniger Vögel geboren wurden.
Am häufigsten versorgten die Tierschützer Turmfalken (27), Mehlschwalben (27) und Mäusebussarde (24), wie es weiter hieß. Auch einige ungewöhnliche Tiere mussten verarztet werden, darunter ein Papagei und 15 Schildkröten. Die meisten Tiere landeten als hilflose Jungvögel in der Vogelschutzwarte oder waren von Katzen oder im Straßenverkehr verletzt worden.
Für 43 Prozent der Tiere kam die Hilfe zu spät: Sie starben oder mussten wegen schwerwiegender Verletzungen eingeschläfert werden. Fast alle anderen Tiere wurden wieder ausgewildert.
Die Staatliche Vogelschutzwarte Seebach gilt als älteste Vogelschutzstation in Deutschland. Sie ist in einer ehemaligen Burg untergebracht, in der im 19. Jahrhundert der sogenannte «Vogelbaron» Hans Freiherr von Berlepsch geboren wurde. Berlepsch baute die Vogelschutzwarte auf, bevor sie Anfang des 20. Jahrhunderts staatlich anerkannt wurde. Seit 1993 gehört sie zum Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
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