Video-Bereitschaftsdienst der Arztpraxen verhalten
Die kürzlich in Thüringen eingeführte Videosprechstunde im Bereitschaftsdienst der Kassenärzte wird vorerst verhalten genutzt. Im Oktober und November seien insgesamt 412 Patienten an die per Videotelefonie erreichbaren Bereitschaftsärzte vermittelt worden, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) auf Anfrage mit. Insgesamt gingen in den beiden Monaten rund 14.600 Anrufe unter der zentralen Bereitschaftsdienstnummer 116 117 außerhalb der regulären Praxissprechzeiten ein. Unter dieser Nummer ist auch die im Oktober gestartete Videobereitschaft erreichbar.
Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst - nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst (112) - kümmert sich deutschlandweit werktags nach Praxisschluss und an Wochenenden und Feiertagen um Menschen mit akuten, nicht lebensbedrohlichen Beschwerden. Thüringenweit gibt es dafür gut zwei Dutzend Bereitschaftsdienstzentralen mit Ärzten vor Ort und einem Fahrdienst.
Die Tele-Bereitschaft läuft hingegen direkt über die Arztpraxen. Vorerst beteiligen sich 25 Ärzte, von der KV «VideoDocs» genannt. Sie übernehmen den digitalen Bereitschaftsdienst zusätzlich zum Dienst in den Bereitschaftsdienstzentralen. Sie beraten die Patienten per Video oder per Telefon - Anruferinnen und Anrufer können sich entscheiden, welche Möglichkeit sie bevorzugen. Sie erhalten nach einer medizinischen Ersteinschätzung durch die Bereitschaftsdienstzentrale einen Link für eine sichere Videoverbindung zu den jeweils diensthabenden Praxen.
Im regulären Praxisbetrieb sind Video-Sprechstunden schon seit einigen Jahren möglich. Im Bereitschaftsdienst gibt es diese Möglichkeit seit vergangenem Juli.
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