Vermehrt Fehlanrufe beim Notruf wegen Handy-Update
Die Stadt Gera hat in den vergangenen Wochen vermehrt versehentlich vom Handy abgesetzte Notrufe registriert. In der Zentralen Leitstelle seien bei gleichbleibender Einsatzlage rund die Hälfte mehr Fehlanrufe eingegangen als üblich, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Mehr als 11.000 solcher Anrufe liefen demnach bis Mitte des Jahres in der Zentralen Leitstelle ein - so viel wie im gesamten Jahr 2022.
Grund dafür seien hauptsächlich durch das mobile Endgerät ausgelöste Anrufe, erklärte Thilo Schütz, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz. «Die Anruferinnen und Anrufer können in den allermeisten Fällen gar nichts dafür und merken den versehentlich ausgelösten Notruf oftmals nicht einmal.» Ursache dafür sei ein Update auf das Betriebssystem Android 13, das es Nutzern erleichtern soll, einen Notruf abzusetzen.
«Diese gut gemeinte Funktion sorgt leider dafür, dass der Notruf sehr oft versehentlich beim Tragen des mobilen Endgerätes in der Hosentasche ausgelöst wird», sagte Schütz. Schon ein leichter Stoß oder eine schwache Erschütterung könne durch das Update einen ungewollten «Hosentaschennotruf» verursachen. Betroffen seien besonders Handys von den Herstellern Samsung und Google.
Sobald Betroffene einen versehentlich ausgelösten Notruf bemerken, sollten sie unbedingt in der Leitung bleiben und nicht auflegen, hieß es. Sollte das Telefonat vor Kontaktaufnahme abgebrochen werden, erfolge in jedem Fall ein Rückruf. Ausschließlich der beabsichtigte Missbrauch von Notrufen ist in Deutschland strafbar.
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