Verlagerung nach Ilmenau: Landesrechenzentrum zieht um
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Verlagerung nach Ilmenau: Landesrechenzentrum zieht um

27.07.2022

Ein wesentlicher Teil der Thüringer IT-Infrastruktur wird verlagert: Ab Anfang nächsten Jahres soll das Landesrechenzentrum von Erfurt nach Ilmenau umziehen. Das teilte Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert am Mittwoch in Erfurt mit. Das werde mehrere Monate dauern. Danach soll das derzeitige Rechenzentrum in der Landeshauptstadt saniert werden. Laut Schubert sollen langfristig beide Zentren in Erfurt und Ilmenau parallel betrieben werden.

In Thüringen wird seit Jahren überlegt, wie sich die IT-Infrastruktur des Landes modernisieren und zukunftsfähig aufstellen lässt. Am Landesrechenzentrum hängen große Teile der Landesverwaltung - ungefähr 350 Dienststellen des Freistaats mit etwa 20.000 PC-Arbeitsplätzen. Schubert ist federführend für die IT-Systeme des Landes verantwortlich.

Wenn Thüringen langfristig über zwei Rechenzentren verfüge, erhöhe das die Sicherheit, betonte der Staatssekretär. An beiden Standorten sollen dann jeweils die gleichen Daten vorhanden sein. Sollte eines der beiden Rechenzentren zum Beispiel durch eine Naturkatastrophe komplett zerstört werden, wären die Daten des Landes an dem anderen Ort weiterhin verfügbar.

Bislang sind alle wesentlichen Daten der Landesverwaltung im Erfurter Rechenzentrum doppelt vorhanden. Die entsprechenden Bereiche sind streng voneinander getrennt. So gibt es beispielsweise alle wichtigen Server- und Rechnerräume zweimal. Dazu ist das Gebäude in zwei Hälften aufgeteilt, die jeweils spiegelverkehrt zueinander angeordnet sind. Sollte allerdings das komplette Gebäude zerstört werden, wären die Daten verloren.

Bis Thüringen über eine doppelt gesicherte, räumlich voneinander unabhängige Infrastruktur für seine Daten verfügt, wird es allerdings noch einige Jahre dauern. Die Sanierung des Rechenzentrums in Erfurt werde voraussichtlich 2025 beginnen, sagte Schubert. Realistisch sei deren Abschluss dann 2027 oder 2028. Die Kosten für Umzug und Sanierung ließen sich noch nicht abschließend beziffern. Wahrscheinlich werde über den gesamten Projektzeitraum hinweg eine hohe zweistellige Millionensumme auflaufen.

© dpa-infocom, dpa:220727-99-176863/3

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