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Verein will weiter Hilfsgüter nach Luhansk senden

25.02.2022

Der Thüringer Verein Aktionsbündnis Zukunft Donbass will nach der Eskalation in der Ukraine-Krise weiter Hilfsgüter in die selbst ernannte Volksrepublik Luhansk liefern. «Es ändert sich ja nichts an der humanitären Situation vor Ort. Die Krankenhäuser, die wir bisher beliefert haben mit Spenden, sind nach wie vor darauf angewiesen», sagte Iwana Steinigk vom Aktionsbündnis Zukunft Donbass. Derzeit habe man rund 100 Krankenbetten von einer Meininger Klinik im Lager, die man schnellstmöglich in die Ostukraine bringen wolle. Die Hilfsgüter seien jetzt wahrscheinlich noch nötiger denn je, sagte Steinigk.

Das Aktionsbündnis Zukunft Donbass sammelt vor allem ausrangierte Geräte und Möbel für Krankenhäuser sowie Spritzen und anderes medizinisches Verbrauchsmaterial. Man organisiere drei bis vier Transporte mit solchen Gütern pro Jahr, zuletzt gab es einen im Dezember 2021, wie Steinigk erklärte. «Wir versuchen so schnell wie möglich wieder einen Transport zu machen», sagte Steinigk.

Derzeit gehe man davon aus, dass es auch in Zukunft möglich sein wird, Hilfsgüter in die Region zu bringen. Nach bisherigen Plänen will der Verein noch im März zwei Lastwagen mit medizinischen Hilfsgütern in die Ostukraine schicken.

Für die Menschen, die dort leben, sei es auch schon vor der Invasion Russlands in die Ukraine eine sehr harte Zeit gewesen - auf beiden Seiten der Demarkationslinie. «Da wurden Dörfer beschossen, Wohnhäuser gerieten in Mitleidenschaft, auch die Infrastruktur ist betroffen - etwa Kitas und Schulen», sagte Steinigk, die sich nach eigenen Angaben mit ihrem Verein auch regelmäßig selbst ein Bild von der Situation vor Ort macht. Zuletzt sei man im Juni 2021 in der Ostukraine gewesen.

Der im Jahr 2016 gegründete Verein hat seinen Sitz in Ruhla (Wartburgkreis). Bisher wurden vom Aktionsbündnis 30 Lastwagen mit medizinischem Material in die Ostukraine geschickt.

Nach Angaben von Vorstandsmitglied Steinigk ist der Verein grundsätzlich unpolitisch. In der Vergangenheit hatte Steinigk allerdings auch in Youtube-Videos der Ukraine vorgeworfen, das Minsker Abkommen zu torpedieren. Außerdem machte sie darin klar, dass sie die Ausrufung der selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als legitimen Vorgang ansehe.

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© dpa-infocom, dpa:220225-99-279546/2

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