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Verein: Kaum Rechtsrock-Konzerte im Pandemiejahr 2021

17.05.2022

Trotz weniger Rechtsrock-Konzerte hat der Demokratieverein Mobit im Jahr 2021 viel Aktivität in der rechtsextremen Musikszene im Freistaat beobachtet. Im vergangenen Jahr habe es lediglich 14 Rechtsrock-Veranstaltungen in Thüringen gegeben, teilte die Mobile Beratung in Thüringen (Mobit) am Dienstag mit. Der Großteil davon seien Liederabende gewesen, Großveranstaltungen hätten keine stattgefunden. Im Jahr 2019 habe die Zahl der Veranstaltungen noch bei 65 gelegen, 2020 fiel sie auf 20.

Mobit führt die Entwicklung auf die Corona-Maßnahmen zurück. Etliche Veranstalter hätten mitgeteilt, unter den Bedingungen keine Konzerte anbieten zu wollen. Auch für 2022 seien zunächst keine Planungen für Großveranstaltungen bekannt geworden. Dazu dürfte nach Einschätzung von Mobit auch beigetragen haben, dass in den Jahren 2018 und 2019 etliche behördliche Auflagen für größere Festivals verhängt wurden. Im Jahr 2017 hatte im südthüringischen Themar ein Rechtsrock-Festival stattgefunden, zu dem laut Polizei 6000 Rechtsextreme aus ganz Europa angereist waren.

Unabhängig vom Konzertgeschehen hätten extrem rechte Bands jedoch weiter Platten produziert oder Tonträger erfolgreich als Neuauflagen verkauft. Zudem seien zwei bundesweit bekannte Musiker der extremen Rechten nach Thüringen gezogen und vier neonazistische Musikvertriebe in den Freistaat verlegt worden. Auch langjährig bestehende Strukturen in Thüringen und der Zugriff auf szeneeigene Immobilien ließen darauf schließen, dass 2022 solche Konzerte in Thüringen stattfinden. Sie seien auch wichtige Szenetreffs und Vernetzungsorte.

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© dpa-infocom, dpa:220517-99-322953/2

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