«Werden heute bestreikt», steht auf einer Informationstafel der Leipziger Verkehrsbetriebe., © Hendrik Schmidt/dpa
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Verdi: «Historischer Streiktag» in ganz Sachsen spürbar

23.03.2023

Menschen in Sachsen müssen sich angesichts der angekündigten Warnstreiks in den nächsten Tagen in Geduld üben. Vor allem der für Montag angekündigte bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr werde in Sachsen erhebliche Auswirkungen haben, teilte ein Verdi-Sprecher am Donnerstag in Leipzig mit. Die Gewerkschaft rief die Beschäftigten des sächsischen öffentlichen Personalverkehrs dazu auf, am Montag die Arbeit niederzulegen. Hiervon sei der ÖPNV in Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen betroffen.

Zudem rief Verdi Beschäftigte im Bereich der Luftsicherheit zum Streik auf. Die Mitteldeutsche Flughafen AG teilte mit, dass die Warnstreiks vor allem Reisende an den Flughäfen in Leipzig und Dresden treffen werden - etwa wenn sich Personal der Sicherheitskontrollen daran beteilige. Für die eigenen Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG gebe es dagegen einen gültigen Haustarifvertrag, erklärte Sprecher Uwe Schuhart. Letztlich entschieden die Fluggesellschaften, ob die Flüge stattfinden oder nicht. Passagiere sollten sich daher unbedingt vorab bei den Anbietern über ihre Flüge informieren.

Zudem soll die für Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zuständige Niederlassung der Autobahn GmbH bestreikt werden. Die Betriebsbereitschaft werde jedoch sichergestellt, betonte ein Sprecher. Auch wenn einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Montag streiken sollten, werden die Tunnelzentralen und Meistereien weiterhin arbeitsfähig sein. Notfallpläne seien nicht erforderlich. Verdi warnte zudem vor Einschränkungen bei der Wasser- und Schiffsverwaltung. Insgesamt sprach Verdi von einem «historischen Streiktag».

Bereits am Donnerstag legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in mehreren Städten und Landkreise Sachsens die Arbeit nieder. Neben Ämtern seien auch Horte, Kindergärten und Krippen betroffen. In Leipzig standen am Donnerstag Busse und Bahnen still. Auch im Landkreis Vogtland und Zwickau legten Angestellte aller Verwaltungseinrichtungen in den Kommunen - unter anderem Kitas, Städte und Landratsämter - für zwei Tage ihre Arbeit nieder.

Im Landkreis Meißen kam es zu einer Kundgebung vor dem Landratsamt. Die Gewerkschaft wirft dem dortigen Landrat Ralf Hänsel (CDU) vor, unnötige Schärfe in den Tarifkonflikt gebracht zu haben. Auch in der Landeshauptstadt streikten unter anderem Kitas sowie Eigenbetriebe der Stadt Dresden, mit Ausnahme des Städtischen Klinikums. Im Landkreis Görlitz setzten unter anderem die die Stadt- und Gemeindeverwaltungen in Weißwasser, Schleife und Niesky zum Warnstreik an.

Auch am Freitag sind weitere Warnstreiks geplant - darunter in den Landkreisen Görlitz, Mittelsachsen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Zudem kündigte Verdi für Freitag einen Warnstreik bei der Leipziger Stadtreinigung an.

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen 200 Euro mehr im Monat erhalten. Die Angebote der Arbeitgeber wurden von den Streikenden bislang als unzureichend zurückgewiesen. Die nächste Verhandlungsrunde findet vom 27. bis 29. März in Potsdam statt.

© dpa-infocom, dpa:230323-99-63360/3

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