Verdi-Chef Werneke: Reallöhne bei der Post sichern
Verdi-Chef Frank Werneke hat die Forderung seiner Gewerkschaft von 15 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten der Deutschen Post mit Blick auf die Inflation verteidigt. «Wer meint, dass die Forderung von 15 Prozent zu hoch ist, der kann schlicht und ergreifend nicht rechnen», rief Werneke Streikenden aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am Montag bei einer Kundgebung in Berlin zu. Eine Inflation von fast acht Prozent im Vorjahr und sechs bis sieben Prozent in diesem Jahr bedeute große Reallohnverluste. «Wir wollen das Inflationsmonster stoppen, wir wollen die Reallöhne sichern - weil das haben wir uns verdient», sagte der Gewerkschafter.
Alle Menschen hätten einen Anspruch auf einen vollen Kühlschrank und eine geheizte Wohnung. «Die Alternative, hungern oder frieren, die Alternative akzeptieren wir nicht.»
Zu der Kundgebung unweit des Berliner Ostbahnhofs kamen Hunderte Streikende, die mit Trillerpfeifen, Verdi-Fahnen sowie schwarzem und gelbem Rauch für Stimmung sorgten. Aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seien 15 volle Busse mit Streikenden angereist, sagte ein Gewerkschafter auf der Bühne.
Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nahm vor allem die Wirtschaftslage der Deutschen Post in den Blick. «Der Konzern beabsichtigt für das vergangene Jahr den höchsten Gewinn aller Zeiten zu erwirtschaften. 8,4 Milliarden Euro Ergebnis - davon holen wir uns jetzt euren Anteil», rief sie den Streikenden zu. «Jetzt seid erst mal Ihr dran, bevor wir über Dividenden sprechen.» Die Forderung von 15 Prozent mehr sei keine Spinnerei - «diese Forderung ist notwendig, gerecht und sie ist machbar», sagte Kocsis.
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