Eine Mann dreht die Heizung auf., © Fabian Sommer/dpa/Symbolbild
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Verbraucherzentrale: Viel Konfusion bei Heizungswechsel

07.09.2023

Korrekturen, Verzögerungen und unklare Förderbedingungen beim Heizungsgesetz des Bundes haben bei den Verbrauchern nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Thüringen für eine Abwartehaltung und Frust gesorgt. Die Zahl der Energiechecks, die im vergangen Jahr noch boomten, seien deutlich zurückgegangen, sagte Ramona Ballod von der Verbraucherzentrale am Donnerstag.

Die gebuchten Vor-Ort-Termine seien in den ersten Monaten dieses Jahres von im Schnitt 70 auf 62 im Monat gesunken. Seit Juni sei das Interesse an den Energiechecks vor allem für private Wohnhäuser regelrecht eingebrochen. Das umstrittene Gebäudeenergiegesetz soll am Freitag vom Bundestag abschließend beraten werden.

Ihr Eindruck sei, dass Verbraucher abwarteten und eigentlich geplante Heizungsmodernisierungen vertagt hätten. «Es ist sehr viel Konfusion in der Luft.» Dafür sorgten auch Mitte des Jahres geänderte Regelungen für die Förderung von Energieberatern, die individuelle Sanierungspläne erarbeiteten. Die Förderanträge müssten nun die Hausbesitzer stellen und nicht mehr die Berater.

Die Verbraucherzentrale legte auch ihre Bilanz für 2022 vor. Danach stieg der Beratungsbedarf, besonders zu Verträgen mit Versorgern und zu Nebenkostenabrechnungen, deutlich. Insgesamt habe die Verbraucherzentrale rund 57.000 Anfragen, Beratungswünsche sowie Anträge für den Thüringer Reparaturbonus für Elektrogeräte oder den Sanierungsbonus erhalten. Das seien etwa ein Drittel mehr Verbraucherkontakte gewesen als 2021, sagte Geschäftsführer Ralph Walther.

Er appellierte an den Landtag, die Zahlungen des Landes für die Arbeit der Verbraucherzentrale wie im Haushaltsentwurf der Landesregierung vorgesehen nicht auf dem Niveau von 2022 einzufrieren.

© dpa-infocom, dpa:230907-99-107430/2

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