Verband: Wintersportsaison der Extreme
Mehr Schnee im April als im Februar, Plusgrade und die Insolvenz des Betreibers zweier Skigebiete: Die zurückliegende Wintersportsaison im Thüringer Wald war nach Einschätzung des dortigen Tourismusverbandes eine der Extreme. An den alpinen Pisten sei die Abfahrt nur an 66 Tagen möglich gewesen, wie der Regionalverbund Thüringer Wald am Dienstag mitteilte. Im Vergleich dazu waren es im Schnitt der vergangenen 14 Jahre 91 Tage. Nur fünf der 19 Liftbetriebe seien auf mehr als zehn Öffnungstage gekommen.
Genauso schlecht sah es den Angaben nach für Langläufer aus: Mit nur 27 Langlauftagen habe die Saison genauso schlecht abgeschnitten, wie die Saison 2019/2020 (Vorjahr: 57 Tage) und sei damit auf deutlich weniger als die durchschnittlich 84
Langlauftage der vergangenen 14 Jahre gekommen. Maximal konnten 42 Prozent aller Langlaufstrecken präpariert werden. Das seien 649 von 1422 Kilometern. Üblicherweise sind es sonst mehrere Wochen mit mehr als 1000 Kilometern.
Die stark vom Winter abhängigen Unternehmen standen enorm unter Druck. Für den Betreiber des größten Skigebiets in Thüringen, der Skiarena Silbersattel sowie der Winterwelt in Schmiedefeld, folgte gar die Insolvenz. Vor allem kleinere Beherbergungsbetriebe in stark vom Wintertourismus abhängigen Orten hatten nach Verbandsangaben mit Stornierungen und ausbleibenden Buchungen zu kämpfen. So seien die Übernachtungszahlen etwa in Steinach, Schmiedefeld am Rennsteig und Stützerbach im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte eingebrochen.
Es gab aber auch Profiteure des schlechten Winterwetters: So hatten den Angaben nach insbesondere die Schwimmhallen, Eishallen und sonstige Indoor-Freizeiteinrichtungen besonders gute Besucherzahlen.
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