Verband will Körner Karnevalsverein ausschließen
Wegen einer Faschingsfeier im Juli droht dem Körnerschen Carnevalsverein (KCV) der Ausschluss aus dem Landes- und Bundesverband des Karnevals. Das Präsidium des Bundes- und Landesverbands Thüringer Karneval (LTK) habe einstimmig beschlossen, das Verfahren gegen den Verein im Unstrut-Hainich-Kreis in die Wege zu leiten, teilte der Verband am Dienstag nach einer Sitzung mit.
Grund dafür ist eine Sommerfaschings-Veranstaltung am ersten Juli-Wochenende, die der KCV trotz Gesprächen vorab und «im vollen Bewusstsein, dass es sich um einen Brauchtums- und Satzungsbruch handelt», angehalten habe. Der Verein hat nun drei Wochen Zeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern und Stellung zu nehmen.
«Leider haben wir wieder nicht die Möglichkeit, im Zeitraum vom 11.11. bis Aschermittwoch unter normalen Bedingungen aufzutreten. Aber, wir haben Lösungen!!!», hatte der Verein im Februar nach der coronabedingten Absage aller Veranstaltungen mitgeteilt. Sie wurden wegen der Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal abgesagt. Im Juli wurden dann drei Tage Sommerfasching in einem Festzelt gefeiert.
Es sei schade, einen solch engagierten Verein zu verlieren, sagte LTK-Vizepräsident Daniel Sauer. «Wir haben alles versucht, die Vereine, die Sommerkarneval feiern wollten, zum Einlenken zu bewegen. Dies hat bei allen funktioniert - außer beim Körnerschen Carnevalverein e.V., dort blieben wir leider erfolglos», sagte Verbandspräsident Christoph Matthes.
Alle anderen 333 Vereine in Thüringen hätten das Brauchtum mit alternativen Sommerfesten, Motto-Nächten - und vor allem ohne direkten Faschingsbezug, Bütt, Orden und Narrenkappen - beachtet. Das sei wichtig, da der Satzungszweck der Karnevalsvereine die Brauchtumspflege sei. Der Brauchtumszeitraum sei dabei vom 11.11. und vom Neujahrstag bis Aschermittwoch festgelegt.
Links
© dpa-infocom, dpa:220802-99-244975/2