Verband: Warmwasserversorgung nicht eingeschränkt
Anders als bei einem Fall in Sachsen läuft die Versorgung mit Warmwasser nach Angaben des Verbands Thüringer Wohnungswirtschaft (VTW) für Mieter im Freistaat normal weiter. In Thüringen wisse er von keiner Genossenschaft, die Warmwasser angesichts der Energiepreise zeitweise abgestellt habe, sagte VTW-Direktor Frank Emrich am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist sicherlich auf der Liste der Maßnahmen mit drauf - ich würde es aber weiter hinten einordnen.»
Im sächsischen Dippoldiswalde (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) hatte die Wohnungsgenossenschaft zuvor die Warmwasserzufuhr für ihre rund 600 Wohnungen verringert. In den Hauptnutzungszeiten am Morgen, Mittag und am Abend bleibt warmes Wasser verfügbar. Nur nachts und in Zwischenzeiten kommt das Wasser kalt aus der Leitung. Zudem wird die Heizung bis September nicht mehr angedreht.
Aus seiner Sicht sei ein sinnvollerer Ansatz zur Energieeinsparung, die Zirkulationspumpe für Warmwasser über Nacht abzuschalten, sagte Emrich. Dann komme das warme Wasser nachts erst mit Verzögerung aus der Leitung. Aber auch hier gebe es Probleme, da etwa Legionellen in den Wasserrohren nur dann abgetötet werden könnten, wenn das Wasser immer auf 60 Grad zirkuliere.
Insgesamt sei es sinnvoll, über die Heizungstemperatur zu sprechen - also darüber, ob Vermieter tagsüber tatsächlich nur noch die gesetzlich vorgeschriebene Mindesttemperatur von 20 Grad zur Verfügung stellen. «Und irgendwann müssten wir dann darüber sprechen, ob man auch mit 18 Grad klarkommen kann.» Auch die Heizungsanlagen müssten von den Vermietern richtig eingestellt werden.
Im VTW sind nach eigenen Angaben rund 220 Wohnungsunternehmen organisiert, davon meist kommunale Wohnungsgesellschaften und Wohnungsgenossenschaften. Sie bewirtschaften demnach rund 264 000 Wohnungen im Freistaat.
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