Verband: Produktion von Batteriezellen in Europa ausbauen
Thüringer Autozulieferer drängen auf eine Ausweitung der Batteriezellenproduktion in Europa. Laut einer neuen Studie des Netzwerkes automotive thüringen in Zusammenarbeit mit dem Chemnitz Automotive Institute werden derzeit 93 Prozent der globalen Fertigungskapazitäten von asiatischen Herstellern kontrolliert. Das berge geopolitische Versorgungsrisiken, teilte der Verband am Sonntag mit. Es gehe unter anderem darum, die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen durch den Aufbau eigener Fertigungskapazitäten in Europa zu reduzieren.
Die Forschung und Entwicklung neuer Batterietechnologien und der Aufbau eigener Fertigungskapazitäten sei nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern auch eine strategische, erklärte der Geschäftsführer von automotive thüringen, Rico Chmelik. Es sei höchste Zeit, die notwendigen Investitionen in Forschung und Infrastruktur zu tätigen. «Jeder Tag, den wir zögern, schwächt unsere Position im globalen Wettbewerb weiter.»
Der Studie zufolge ist durch fortlaufende Technologieentwicklung bis 2030 eine Reduzierung der Batteriekosten um 40 Prozent möglich. Das führe zu einer deutlichen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Zudem werde das Wachstum vollelektrischer Fahrzeuge den Bedarf an Batteriezellen in Europa drastisch steigern. Erwartet werde eine Kapazität von bis zu 800 Gigawattstunden bis zum Jahr 2030, was einem jährlichen Zuwachs von rund 25 Prozent entspreche.
Der Verband automotive thüringen ist ein Netzwerk von 115 Unternehmen der Automobilindustrie.
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