Studierende mit Mund- und Nasenmaske sitzen in einem Hörsaal., © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
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Unis legen Kooperationen mit Russland auf Eis

02.03.2022

Mehrere Thüringer Universitäten haben ihre Kooperationen und Austauschprogramme mit Russland vorerst auf Eis gelegt. Die derzeit 21 institutionellen Kooperationen der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit Russland pausieren bis auf weiteres, wie eine Uni-Sprecherin am Mittwoch sagte. «Das beinhaltet dann auch Projekte in denen zusammengearbeitet wird, Dienstreisen nach Russland, Exkursionen und Tagungen.» Auch die Anbahnung und Aufnahme neuer Projekte sei betroffen. Mit sechs Studierenden der Uni, die sich derzeit in Russland befinden, stehe man in Kontakt. Spitze sich die Situation weiter zu, werde man ihnen zur Ausreise raten.

Die Universität Erfurt will russische Studierende, die demnächst ihr Studium an der Universität antreten wollen, bitten, nicht zu kommen. Das gelte nicht nur für das kommende Sommersemester, sondern auch für das Wintersemester 2022/23. «Die russischen Studierenden, die bereits hier sind, schicken wir nicht fort», sagte eine Sprecherin. Allen deutschen Studierenden, die absehbar einen Aufenthalt in Russland planen, rate die Universität, nach Alternativen zu suchen. Forschungskooperationen gebe es derzeit nicht.

Die Bauhaus-Universität in Weimar legte bereits vergangene Woche all ihre Kooperationen mit Russland auf Eis. Das betreffe auch die Entsendung weiterer Studierender oder Mitarbeiter nach Russland. Weitere Schritte seien noch völlig offen, hieß es dort. Die Universität in Jena geht davon aus, dass die Beziehungen zu den Partnern in Russland auch perspektivisch Schaden nehmen würden.

Zuletzt hatte auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) den Austausch mit Russland eingeschränkt. Bewerbungsmöglichkeiten und finanzielle Unterstützungen für Russland-Stipendien wurden gestoppt. «Von den deutschen Hochschulen erwartet der DAAD, alle DAAD-geförderten Projektaktivitäten mit Partnerinstitutionen in Russland und Belarus auszusetzen», hieß es in einer Stellungnahme.

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