Ungeklärter Tod eines zahmen Hirsches löst Spekulationen und Sorgen aus
Hirsch Siggi ist tot!
Der beliebte Hirsch aus Bürgel (Saale-Holzland-Kreis) starb plötzlich mit nur 3,5 Jahren. Er wurde von Jäger Andreas Daume wie ein Haustier aufgezogen. Doch was steckt hinter seinem mysteriösen Tod? War es ein Unfall, eine Vergiftung oder etwas anderes? In Bürgel machen sich die Menschen Sorgen.
Siggi und Andreas Daume waren unzertrennlich. Der Hirschkalb wurde von Andreas aufgezogen, nachdem seine Mutter ihn nicht angenommen hatte. Siggi war zutraulich, folgte seinem Ziehvater überall hin und fraß sogar aus der Hand. Andreas hatte für Siggi ein eigenes Gehege gebaut.
Doch nun der Schock: Hirsch Siggi ist tot!
Siggi ist ganz plötzlich mit 3,5 Jahren gestorben, obwohl Hirsche bis zu 20 Jahre alt werden können. Er hatte sich einen Tag zuvor seltsam verhalten, fraß nicht mehr und lag kurze Zeit später tot im Gehege. Die Frage bleibt: Was passierte mit ihm?
Andreas Daume denkt zurück an einen Drohbrief, den er Anfang des Jahres erhalten hatte. Darin hieß es: „Hirsch weg! Sonst machen wir das.“ Seitdem gab es immer wieder Versuche, den Hirsch loszuwerden, etwa durch Anzeigen bei der Tierschutzbehörde und dem Veterinäramt. Doch die Auflagen wurden immer eingehalten.
"Er durfte bleiben und musste trotzdem gehen!" - Andreas Daume
Wurde Siggi vergiftet?
Fakt ist: Siggi war sehr zahm und hat sogar aus der Hand gefressen. Das machte es einfach, ihm etwas Giftiges zu füttern. Nach seinem Tod wurde eine Autopsie durchgeführt. Dabei fanden die Veterinäre eine Zyste im Pansen des Hirsches. Woher diese kam, ist unklar. Eine toxikologische Untersuchung fand jedoch nicht statt, da eine Vergiftung als unwahrscheinlich galt.
In Bürgel sorgt Siggis Tod für Aufregung. Besonders in der Montessori-Kita "Sausewind" war der Hirsch beliebt. Die Kinder fütterten ihn oft beim Spazierengehen. Erzieherin Heike hat es bisher nicht über sich gebracht, den Kindern von Siggis Tod zu erzählen. Doch bald wird sie es tun müssen, denn die Kinder fragen schon, wenn sie am Gehege vorbeilaufen. Natürlich spekuliert der gesamte Ort, auch wenn Andreas keine Gerüchte in die Welt setzen will.
Die Gerüchteküche brodelt. Andreas möchte jedoch keine Spekulationen anheizen. Dennoch bleibt die Situation merkwürdig, zumal der Drohbrief gegen Siggi nur einer von mehreren ist, die in letzter Zeit im Saale-Holzland-Kreis eingegangen sind.