Umfrage: Regierungsmehrheit für CDU, BSW und SPD möglich
Nach einer neuen Umfrage zur Landtagswahl ist in Thüringen eine Regierungskoalition ohne Beteiligung von AfD und Linke möglich. Die CDU, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die SPD haben nach einer Insa-Umfrage im Auftrag der Zeitungen von Funke Medien das Potenzial, die nächste Landesregierung nach der Wahl am 1. September zu bilden. Weiterhin stark ist die vom Thüringer Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestufte AfD mit ihrem Parteichef Björn Höcke, berichtete die Ostthüringer Zeitung am Mittwoch online.
Bisher regiert Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) mit einer rot-rot-grünen Koalition, die keine eigene Mehrheit im Landtag hat.
In der Umfrage kommt die AfD auf 29 Prozent, ein Punkt weniger als bei einer Insa-Befragung im April. Alle anderen Parteien haben bisher eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen.
Die CDU, deren Spitzenkandidat Mario Voigt Ramelow als Ministerpräsident ablösen will, gewinnt zwei Punkte auf 22 Prozent. Das BSW, das erst seit einigen Wochen in Thüringen einen Landesverband hat, legt im Vergleich zur April-Umfrage vier Punkte auf 20 Prozent zu - und damit am deutlichsten unter den Parteien. Die SPD liegt stabil bei 7,0 Prozent. CDU, BSW und SPD kämen damit zusammen auf 49 Prozent. Keine der drei Parteien hat bisher ein Zusammengehen mit den beiden anderen grundsätzlich ausgeschlossen.
Ramelows Linke verliert weiter an Boden
Die Linke, die in Thüringen seit 2014 mit einer kurzen Unterbrechung den Regierungschef stellt, verliert in der Umfrage im Vergleich zum April zwei Punkte auf 14 Prozent. Bei der Landtagswahl vor fünf Jahren war sie mit 31 Prozent noch stärkste Partei. Die Grünen sinken um einen Punkt auf vier Prozent, die FDP bleibt stabil bei zwei Prozent. Beide Parteien würden mit diesen Werten an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und aus dem Landtag fliegen.
Insa hat nach dem Zeitungsbericht 1000 Thüringer ab 18 Jahren in der Zeit von 17. bis 24. Juni online befragt. Die maximale Fehlertoleranz liegt nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts bei 3,1 Prozentpunkten.
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