Die Flagge der Ukraine., © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
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Ukraine-Verein: Sind dankbar für die Hilfe in Thüringen

22.02.2023

Der Verein ukrainischer Landsleute in Thüringen schätzt die Unterstützung für die vor dem russischen Angriffskrieg in den Freistaat geflüchteten Menschen hoch ein. «Das war eine große Herausforderung für die Behörden», sagte Vereinssprecherin Ilona Mamiyeva der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin so dankbar, wir sind dankbar, wie die Behörden das gemeistert haben.» Zwar habe es Anfangsschwierigkeiten gegeben, aber seit dem Sommer hätten sich die Dinge eingespielt. Auch außerhalb von Verwaltungsstrukturen gebe es weiterhin Unterstützung.

«Die uns die ganze Zeit geholfen haben, helfen uns weiter», sagte Mamiyeva. So würden etwa weiterhin Hilfsgüter oder Wohnungszubehör gespendet. Der seit 2015 bestehende Verein hatte gleich nach der russischen Invasion Menschen aus dem Kriegsgebiet nach Thüringen geholt und Hilfstransporte in die Ukraine geschafft. Vieles lief dabei über familiäre und sonstige private Kontakte, etwa bei der Unterbringung. Inzwischen kamen mehr als 30 000 Menschen aus dem Kriegsgebiet nach Thüringen.

Aktuell größtes Problem ist laut dem Verein die Wohnungssuche. Um Gemeinschaftsunterkünfte verlassen zu können, müssten die Menschen eine Wohnung finden. Das sei etwa in Erfurt, wo der Wohnungsbedarf größer sei, schwierig, sagte Mamiyeva. Weniger kompliziert sei es, an Deutschkurse heranzukommen. Viele Ukrainer könnten sich im Alltag schon verständigen. Für viele stehe inzwischen die Jobsuche im Blickpunkt. «Wir werden ständig gefragt, wie man Arbeit findet.»

Die Atmosphäre zwischen Einheimischen und in Thüringen lebenden Ukrainern schätzt die Vereinssprecherin als «vor allem in den größeren Städten nach wie vor freundschaftlich» ein. Hier gebe es viele private Kontakte. Verständnis äußerte sie für die Debatten in Deutschland über Waffenlieferungen an die Ukraine. «Es ist klar, dass in solchen Fragen die Antwort nicht einfach ist und man abwägen muss.» Die Haltung der Ukrainer dazu sei allerdings klar. «Sie sind fest entschlossen, ihr Land zu befreien und in einem freien Land zu leben - und deshalb weiterzukämpfen.»

Für den kommenden Freitag (17.00 Uhr), den ersten Jahrestag des russischen Angriffs, hat der Verein zu einer Demonstration auf dem Erfurter Domplatz aufgerufen.

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