Uhl verlässt KZ-Gedenkstätte und wechselt nach Hamburg
Führungswechsel in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Nordhausen: Gedenkstättenleiter Karsten Uhl wird Anfang Juni in seine Heimatstadt Hamburg wechseln, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Mittwoch mitteilte. Der Historiker hatte erst im Oktober 2020 die Leitung von Mittelbau-Dora übernommen. «Mit Karsten Uhl verliert die Stiftung einen profilierten Historiker, der in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora wissenschaftlich und didaktisch neue Akzente gesetzt hat», sagte Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner.
Uhl übernimmt den Angaben nach in der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen die Leitung der Abteilung Forschung und Dokumentation. «Für Hamburg ist das ein großer Gewinn, für Nordhausen ein Verlust», betonte Wagner. Unter Uhls Leitung wurde in Nordhausen ein bundesgefördertes Projekt zur didaktischen Neuerschließung der historischen Stollenanlage im Kohnstein begonnen.
Die Nachfolge von Uhl werde derzeit ausgeschrieben. Die Stelle solle möglichst schnell besetzt werden, hieß es. Bis dahin werde ab Juni die bisherige stellvertretende Leiterin Anett Dremel die kommissarische Leitung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora übernehmen.
In dem Lager bei Nordhausen mussten seit 1943 mehr als 60 000 Häftlinge Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten - ein Drittel kam dabei ums Leben.
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