Überschwemmungen in Thüringen, © Bodo Schackow/dpa
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Überschwemmungen in Thüringen

Höchste Hochwasser-Meldestufe an zwei Orten

25.12.2023

Nach anhaltendem Regen und Tauwetter bereitet das Hochwasser in den Thüringer Höhenlagen weiterhin Probleme. In mehreren Gemeinden der Region sind Keller und Straßen überschwemmt. Besonders Nordthüringen ist betroffen. Bis Sonntagmorgen wurden bereits 250 Einsatzkräfte mobilisiert. An zwei Messstellen wurde in der Nacht zum Montag die höchste Hochwasser-Meldestufe erreicht. Das Thüringer Landesamt für Umwelt erwartet jedoch, dass sich die Lage in Nord- und Südthüringen abgesehen von der Werra-Region allmählich beruhigen wird.

Höchste Hochwasser-Meldestufe an 2 Orten:

  • die Helme in Sundhausen (Kreis Nordhausen)

  • die Nahe in Hinternah (Kreis Hildburghausen)

Nordthüringen am stärksten betroffen

In und um Nordhausen gab es viele vollgelaufene Keller. Das Nordhäuser Katastrophenschutz-Lager hat insgesamt 70.000 Sandsäcke zur Verfügung gestellt, wovon die Hälfte im Eichsfeld eingesetzt wurde. Zusätzlich werden noch mehr Sandsäcke mit Hochdruck gefüllt.

In Ortschaften wie Sundhausen, Hünstein und Nohra (ein Ortsteil von Bleicherode) mussten Feuerwehrleute Keller von Schlamm und Wasser befreien. Im Nordhäuser Ortsteil Krimderode wurden bereits am Samstag Hunderte Sandsäcke eingesetzt, um erste Barrieren zu errichten. Seit Donnerstag gab es nach Angaben der Feuerwehr 280 Einsätze.

Die Feuerwehr meldet auch Probleme an kleineren Bächen, die in der Nacht Wasser über Felder in umliegende Ortschaften geleitet haben. Straßen und Keller wurden unter anderem in Branderode, Obersachswerfen und Gudersleben verschlammt. Hochwasserbedingt sind die B4 in Nordhausen sowie die B243 zwischen der Autobahnabfahrt Großwechsungen und Günzerode gesperrt. Zudem ist die Straße zwischen Görsbach und Auleben nach Angaben des Landratsamtes nicht passierbar.

Auch im Eichsfeld kam es zu Überschwemmungen auf Straßen und in Gebäuden. Die Polizei berichtete von einem Hochwasserschwerpunkt im Unstrut Hainich-Kreis. Die Lage hat sich jedoch zum Sonntagmorgen wieder beruhigt, nachdem das Hochwasser unter anderem Landstraßen überschwemmt hatte. Besonders kleine Bäche stiegen stark an und führten in einigen Fällen zu Überflutungen von Gebäuden. Es wurden temporäre Deiche mit Sandsäcken errichtet. Auch die Ausweichstrecke für die Großbaustelle an der B247 bleibt weiterhin gesperrt.

Auch andere Teile von Thüringen betroffen

In Weimar wurde am Samstag eine historische Stützmauer durch die Fluten ausgespült und teilweise zerstört, wodurch der Bereich am Rothhäuserbergweg westlich des Ilm-Parks gesperrt werden musste.

In Eisenach ist die Berufsfeuerwehr seit Freitag kontinuierlich im Einsatz, hauptsächlich aufgrund von überfluteten Straßen. Es wird vor weiteren lokalen Überschwemmungen an Werra und Hörsel gewarnt, und ein weiterer Anstieg bis zum ersten Weihnachtsfeiertag wird erwartet. Im Kreis Gotha ist die B247 zwischen dem Abzweig nach Höngeda und Großengottern aufgrund von Überflutungen gesperrt.

Am Sonntagvormittag musste im Kreis Sonneberg die Bahnstrecke zwischen Sonneberg und Neuhaus am Rennweg aufgrund von Schlammablagerungen auf den Gleisen laut Feuerwehrberichten gesperrt werden. Diese Sperrung betrifft die Züge der Südthüringenbahn.

Auch in Ostthüringen gab es am Sonntagmorgen aufgrund von Hochwasser Probleme. Die B7 zwischen Windischleuba und dem Abzweig Pöppschen im Altenburger Land nahe der sächsischen Grenze wurde überflutet und gesperrt.

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