Über 1000 Corona-Impfdosen in Thüringen vernichtet
In Thüringen sind im Januar erstmals über 1000 Dosen von Corona-Impfstoff vernichtet worden. Aus dem zentralen Impfstofflager des Landes hätten 1030 Dosen Moderna-Impfstoff nicht wie geplant verimpft oder an den Bund zurückgegeben werden können, teilte das Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur mit. Zu den niedergelassenen Ärzten lägen dem Ministerium keine Informationen vor. Grund sei unter anderem die sinkende Nachfrage und die Tatsache, dass der Moderna-Impfstoff nur für Menschen über 30 Jahren empfohlen wird. Im Januar sind nach Ministeriumsangaben insgesamt 171.320 Impfdosen im Thüringer Zentrallager angekommen.
Im gesamten Jahr 2021 wurde laut Ministerium in Thüringen hingegen kein Impfstoff weggeworfen. Rund 30.000 Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs seien etwa im August an den Bund zurückgegeben worden, bevor das Haltbarkeitsdatum Ende Oktober ausgelaufen sei.
Das Ministerium wies darauf hin, dass Thüringen auf die Zuteilung der Impfstoffe teilweise keinen Einfluss hatte. Ende vergangenen Jahres sei etwa Moderna statt Biontech durch den Bund verteilt worden, um den Verfall größerer Mengen Moderna-Impfstoffs bundesweit zu verhindern. «Dieser Impfstoff kam also bereits mit einem reduzierten Haltbarkeitsdatum in Thüringen an», hieß es. Grundsätzlich werde darauf geachtet, immer nach Bedarf zu bestellen, um keine Dosen vernichten oder zurückgeben zu müssen.
In Thüringen hatte das Impfinteresse mit Start der Auffrischungskampagne zum Ende des Jahres nochmal stark angezogen. Impfstellen wurden ausgebaut oder neu eingerichtet, teils bildeten sich lange Schlangen bei Impfaktionen. Im Januar brach das Interesse aber ein. Auf dem Onlineportal www.impfen-thueringen.de waren zuletzt regelmäßig zehntausende Termine frei. Thüringen gehört zu den Bundesländern mit den niedrigsten Impfquoten.
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