Trecker statt Loipen-Bulli: Wintersportorte denken um
Die Wintersportorte im Thüringer Wald stellen sich nach dem unsteten Winter auf veränderte Klimabedingungen ein. Erstmals hatten die Winterprofis in der zurückliegenden Saison komplett schneefreie Zeiten erlebt. «Sogar der Kunstschnee an den Skihängen, der selbst 2019/2020 für Sicherheit gesorgt hatte, war zu Jahresbeginn wieder weg», sagte Stefan Ebert vom Regionalverbund Thüringer Wald am Mittwoch nach Auswertung der Wintersportsaison.
Mit 57 Langlauftagen kam die zurückliegende Saison den Angaben nach auf deutlich weniger als die durchschnittlichen 85 Tage der vergangenen 13 Jahre. Alpiner Wintersport war nur an 76 Tagen möglich. Auch das sei unter dem Durchschnitt der vergangenen 13 Jahre mit 95 Tagen gewesen, hieß es. Selbst die maximale Schneehöhe von 52 Zentimetern an der Schmücke Anfang Februar war vergleichsweise gering. Maximal konnten 57 Prozent aller Langlaufstrecken präpariert werden - das waren 828 von 1436 Kilometern. Üblicherweise waren es sonst mehrere Wochen mit mehr als 1000 präparierten Kilometern.
Das sorge auch für ein Umdenken der Betreiber - bis hinein in die Infrastruktur, hieß es weiter. So wurde in Ilmenau beispielsweise bereits der sogenannte Pisten-Bulli, mit dem die Loipen für die Langläufer präpariert werden, gegen einen Trecker getauscht. Dieser ziehe bei entsprechender Witterung einen Loipenschlepper hinter sich her. So könne schon bei geringerer Schneedecke präpariert werden.
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