«Traumatisiertes Ökosystem»: Ost-Millenials erzählen
Wie war es, als junger Mensch in den 90er Jahren in Ostdeutschland aufzuwachsen? Dieser Frage geht der MDR in einer neuen zweiteiligen Doku nach. «Generation Crash - Wir Ost-Millennials» lässt Männer und Frauen zu Wort kommen, die ihre teils traumatischen Kindheits- und Jugenderfahrungen in der Nachwendezeit erzählen: Hendrik Bolz, Autor des Buches «Nullerjahre», Anna Stiede vom Theaterkollektiv «Panzerkreuzer Rotkäppchen» oder den Rapper Andy Zirnstein alias «Der Asiate».
Alle Protagonisten eint, dass sie in den 80er Jahren in der DDR geboren wurden. Ihre Kindheit verbrachten sie in Schwerin, in Apolda oder in Großröhrsdorf in Sachsen, in Familien, die nach dem Mauerfall mit Umbruch, Neuorientierung und Arbeitslosigkeit ringen. Schon die ersten Worte des Zweiteilers, gesprochen von Bolz, geben den Sound der Doku vor: «Mein Grundgefühl war eigentlich Angst. Angst und Ohnmacht.» Stiede sagt, die jungen Leute seien damals einem «traumatisierten Ökosystem» überlassen worden.
Wie und warum sie es alle dennoch geschafft haben, ihren Weg zu gehen, will der Film von Nils Werner erzählen. Es sei ein umfassendes und überraschendes Psychogramm der «Generation Crash», teilte der MDR mit. Beide Teile der Doku sind am 4. Juli in der ARD-Mediathek und am 19. und 26. September 2023 jeweils um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen.
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