Träger haben noch etliche Freiwilligendienst-Stellen frei
Wer ein Freiwilliges Soziales Jahr in Thüringen absolvieren will, hat noch gute Chancen. Wenige Wochen vor Start des Freiwilligenjahres am 1. September haben etliche Träger noch freie Stellen. Die Verantwortlichen berichteten davon, dass Bewerbungen immer später eintrudeln. Vor allem in ländlichen Regionen herrsche Mangel.
Herausforderungen in Kleinstädten
So sind bei der Arbeiterwohlfahrt in Thüringen noch rund 40 der insgesamt 125 Plätze unbesetzt, wie eine Sprecherin mitteilte. Vor allem in Kleinstädten gebe es einen grundsätzlichen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern. Die AWO sei aber vorsichtig optimistisch, fast alle offenen Plätze besetzen zu können. Es gingen jeden Tag Anfragen ein.
Auch beim Deutschen Roten Kreuz in Thüringen ist noch etwa jede Fünfte der 140 Stellen unbesetzt. Für den aktuellen Zeitpunkt sei das eine gute Auslastung. Zum Start am 1. September seien oft noch Stellen frei, die dann durch Ausbildungs- oder Studienabbrecher aufgefüllt werden. Die Bewerbungen kämen oft spät. Für viele junge Leute sei der Freiwilligendienst auch eine Überbrückungsmöglichkeit.
Späte Bewerbungen inzwischen üblich
Beim Caritasverband im Bistum Erfurt sind einem Sprecher zufolge bisher 45 von 75 Plätzen besetzt. Bewerbungen seien noch sehr willkommen, sagte er. Die Entwicklung der letzten Jahre zeige, dass sich junge Menschen immer später für einen Freiwilligendienst entscheiden. Gründe seien fehlende Zusagen für einen Studienplatz oder der Abbruch einer begonnenen Ausbildung.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband berichtete von einer konstanten Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr. Man gehe davon aus, die über 100 Stellen vergeben zu können.
Beliebte Arbeitsbereiche
Auf die Frage, welche Arbeitsbereiche bei den Freiwilligen besonders beliebt sind, berichten die Träger von unterschiedlichen Erfahrungen. So bekommt die AWO etwa Stellen in den Kitas in Eisenach und Erfurt und in der Jugendarbeit in Erfurt gut besetzt. Mangel gebe es hingegen im Bereich Altenpflege und Krankenhaus.
Beim Caritasverband und dem Deutschen Roten Kreuz ist hingegen das Krankenhaus als Einsatzort derzeit gut nachgefragt. Oft sei aber auch schlicht der Wohnort und die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln entscheidend, berichteten die Träger.
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