Tödlicher Sturz: Ursachensuche mit historischen Karten
Die Suche nach der Ursache für das plötzlich entstandene Erdloch in einem Garten in Bad Sulza, in dem ein Mann ums Leben kam, dauert an. Die Untersuchungen konzentrierten sich derzeit auf die Auswertung historischen Kartenmaterials, das teils aus dem 17. Jahrhundert stamme, sagte ein Sprecher des Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz auf Anfrage. «Einen anderen Zugang haben wir nicht.»
Das Loch war nach Schätzungen der Feuerwehr und späteren Messungen etwa sechs Meter tief und hatte einen Durchmesser von eineinhalb Metern. Anfang Juli war ein 62 Jahre alter Mann beim Rasenmähen in seinem Garten hineingestürzt und tödlich verletzt worden.
Inzwischen sei das Loch verfüllt, sagte der Behördensprecher. Auf den bislang gesichteten Karten seien alte Schächte zu sehen. Bad Sulza (Weimarer Land) ist bekannt für seine Solequellen, die bis heute für den Kurbetrieb genutzt werden. Zwei Quellen versorgen die Kurkliniken, das Thermalbad, eine Sole-Trinkhalle im Kurpark und das Gradierwerk, in dessen Nähe das Unglück geschehen war. Die Tradition der Salzgewinnung in dem Sole-Heilbad reicht Jahrhunderte zurück.
Auf der Suche nach der Ursache waren mit einer Minidrohne und einer Kamera auch Bilder in dem Loch angefertigt worden. Die Aufnahmen hatten nach früheren Behördenangaben erkennen lassen, dass die Wand im oberen Teil aus Erde mit Ziegel- und Glasresten und im tiefsten Teil aus lehmig zersetzten Kalksteinen des natürlichen Untergrundes besteht.
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