Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch., © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
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Tod von vier Bikern auf Autobahn: Prozessauftakt

09.02.2023

Der wegen des Todes von vier Motorradfahrern auf der Autobahn angeklagte Fahrer hat sich vor Gericht erschüttert von dem Unfall gezeigt. Er habe das Geschehen vor dreieinhalb Jahren noch nicht verarbeiten können und sei in psychologischer Behandlung, sagte der 41-Jährige aus Brandenburg mit Tränen in den Augen am Donnerstag zum Prozessauftakt vor dem Amtsgericht in Rudolstadt. Er muss sich dort wegen vierfacher fahrlässiger Tötung verantworten. Der Unfall habe sein ganzes Leben verändert. Die getöteten Motorradfahrer kamen aus dem Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) und aus Pforzheim (Baden-Württemberg).

Im August 2019 war der Angeklagte auf der A9 zwischen Bad Lobenstein und Schleiz mit seinem Kleintransporter von der Fahrbahn abgekommen und in eine Gruppe Motorradfahrer gekippt. Diese hatten unter einer Autobahnbrücke angehalten, um Schutz vor starkem Regen zu suchen. Die Biker im Alter von 43, 57, 60 und 75 Jahren überlebten den tragischen Unfall nicht.

Der Angeklagte und mehrere Zeugen sagten in dem Prozess aus, dass der Starkregen urplötzlich eingesetzt habe und die Scheibenwischer es kaum geschafft hätten. Die Sicht habe nur wenige Meter betragen. Der Angeklagte hatte nach eigener Aussage gebremst, was bei dem Wetter aber wirkungslos geblieben sei. Er habe erst danach gemerkt, was passiert sei. Sein Transporter und insbesondere die Reifen waren laut seiner Aussage technisch in einem sehr guten Zustand. Auch habe er vor dem Unfall aufgrund einer Baustelle schon die Geschwindigkeit gedrosselt gehabt.

© dpa-infocom, dpa:230209-99-535446/2

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